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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-06/0034
Erblehen weiterführen wollte, kam es zum Streit zwischen ihm und dem Kloster.
Zu diesem Streit wurde von dem Basler Professor Remigius Fäsch am 23. April
1663 ein Rechtsgutachten ausgearbeitet. Wie der Streit ausging, wissen wir allerdings
leider nicht. Unter Abt David wird auch die Klostermühle genannt, welche
seit 1603 der Müller Hans Mauser als Erblehen trug. Am 10. April 1614 stellte
der Abt diesem Müller einen neuen Erblehensbrief aus, und als Mauser 1632 starb,
übernahm ein Schumacher die Mühle als Erblehen. Leider wurde sie im 30jährigen
Krieg (1618—1648) niedergebrannt, bis sie 1659 von dem Maurer Petrus Liegeisen
in Wyhlen und von dem Zimmermann Jakob Propst wieder aufgebaut wurde.
1667 kam dann die Mühle als Erblehen an Josef Rütter von Ägeri im schweizerischen
Kanton Zug. (Näheres s. Kap. X: „Geschichte der Klostermühle in Wyhlen".)

Nachfolger von Othmar Hüglin als Prior der Himmelspforte wurde 1621
P. Johann Sinat, welcher aus Pruntrut stammte, 1596 in Bellelay Profeß gemacht
hatte und am 16. April 1639 in seinem Mutterkloster starb. Er verwaltete die
Himmelspforte bis 1627. Genannt wird er in einem Schreiben vom 20. November
1621, welches das Kapitel Wiesental ihm zustellte und worin die Himmelspforte
zur gemeinsamen Hilfe der ganzen Christenheit aufgerufen wurde.

Am 30. Mai 1626 wurde in Basel die erste Glocke für die Klosterkirche der
Himmelspforte durch den Glockengießer Martin Hoffmann gegossen. Die Glocke,
welche 166 Pfund wog, wurde am Cäcilienfest des gleichen Jahres, am 22. November
, von Abt David auf den Namen „Cäcilia" geweiht. Eine Urkunde berichtet
über die Glocken weihe wie folgt: „Hac die sub honore et titulo sanctae Caeciliae
benedicta et consecrata fuit a reverendissimo domino patre nostro Davide, abbate
Bellelagiensi, compana nostra major a. 1626, fusa eodem anno Basiliae per Marti-
num Hoffmann die 30. Maji, ponderat 166 libras". („Am Ehrentage der hl. Cäcilia
weihte und konsekrierte der H. H. Pater David, Abt v. Bellelay, anno 1626 die
Glocke, gegossen in Basel durch Martin Hoffmann am 30. Mai, wiegend 166
Pfund").

Nächster Verwalter der Himmelspforte wurde 1627 P. Johann Heinrich Bet-
teny, der aus Suarce stammte und 1608 Profeß gemacht hatte. Er leitete das Prio-
rat bis 1633 und starb in Bellelay am 7. Juli 1654. Während seiner Amtszeit,
im Jahre 1629, war in Wyhlen und den benachbarten Ortschaften das große Peststerben
, dem in Wyhlen 83 Menschen zum Opfer fielen.

Abt David von Bellelay und Himmelspforte verlieh am 5. September 1631
dem Bürger Heinrich Rüeschlin von Ober-Inzlingen als Erblehen gegen einen Zins
von 8 Schilling Basler Stäbler jährlich 6 Juchart Holz im Banne von Inzlingen.

Bettenys Nachfolger in Himmelspforte wurde Pater Peter Cuenat, welcher in
Coeuve geboren wurde und 1616 in Bellelay Profeß gemacht hatte. Er verwaltete
die Himmelspforte von 1633 bis 1637, bis er 1637 zum Abt von Bellelay gewählt
wurde. Am 29. März 1637 wurde er durch den Kustos von Grand Val, Jakob
Christoph Baiol, feierlich in den Besitz der Himmelspforte eingesetzt.

In diese Zeit fielen auch die schlimmsten Jahre des 30jährigen Krieges in unserer
Gegend. Nachdem die vorderösterreichischen Erblande in der 1. Hälfte des Krieges
verschont blieben, allerdings große Steuern, Abgaben und Truppeneinquartierungen
erleiden mußten, so wurde ab 1633 unsere Gegend Schauplatz heftiger
Kämpfe, nachdem Kaiser Ferdinand II. (1578—1637) eine neutrale Besetzung der
vorderösterreichischen Lande abgelehnt hatte.

Am 5. Juli 1633 zog Rheingraf Otto mit seinem Heer von Rötteln her kommend
den Rhein herauf, setzte bei Grenzach einen Teil seines Heeres über den
Rhein und zog mit dem Rest gegen Rheinfelden, das sich nach lOtägiger Belagerung
ergeben mußte. Bei seinem Durchzug durch Wyhlen wurde dies völlig geplündert
und die Ernte vernichtet. Um weiteren Plünderungen und Überfällen vorzubeugen
, zahlte man dem Rheingrafen 15 000 fl., davon die Herrschaft Rheintal
1000 fl., die Himmelspforte 150 fl., der Markhof 75 fl., der Dekan von Eichsei
100 fl. usw.

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