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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-06/0050
Die badische Regierung lehnte einen Einspruch des Zürcher Bankiers Kramer
ab, der sich an der Himmelspforte schadlos halten wollte, da er dem Bistum
Basel Geld geliehen hatte.

c) Die Pensionierung der Mönche und Schließung der Himmelspforte

Die badische Regierung hatte ursprünglich den Mönchen der Himmelspforte
Bürgeln oder Istein als Wohnsitz zugewiesen, jedoch äußerten die Konventualen
den Wunsch, ihren Lebensabend in der Heimat verbringen zu wollen. Am 8. April
1807 folgte der großherzogliche Entscheid, wonach der Bitte der Mönche stattgegeben
wurde.

Abt Ambroise Monnin erhielt als jährliche Pension 1 000 fl., die Patres Renaut
und Herzeisen je 500 fl., Bruder Dodo Juingenat 200 fl. und der Kammerdiener
des Abtes, Weber, 88 fl. Ferner erhielten sie die Erlaubnis, ihr Eigentum, das sich
eventuell noch in der Himmelspforte befand, mitnehmen zu dürfen. Die Dienerschaft
des Klosters erhielt ebenfalls eine einmalige Entschädigungssumme: der
Knecht Chigaute 25 fl., der Knecht Meyer 32 fl., die Köchin 25 fl. und die Magd
15 fl.

Am 15. April d. J. sandte Abt Ambros an den Landvogt von Kalm ein
Dankschreiben mit einer Einladung zum Mittagessen, denn der Abt und die
Mönche zeigten sich über die Großzügigkeit der großherzoglich badischen Regierung
sehr erfreut. Der Abt sandte am 14. Juni von Delemont aus nochmals einen
Dankesbrief.

Der Verwalter der staatlichen Domänen in Delemont verlangte vor dem Verlassen
der Himmelspforte vom Abt das Archiv von Bellelay bzw. ein Verzeichnis
über die Besitzungen des ehemaligen Klosters, welches der Abt in Basel
aushändigen ließ. Das Archiv der Himmelspforte kam in das Generallandesarchiv
in Karlsruhe.

Am 30. April verließ der Abt mit den noch verbliebenen Mönchen die Himmelspforte
für immer und ging mit P. Renaut nach Bassecourt, seinem Heimatort
. Dort starb er am 1. Dezember 1807 und wurde auf dem Friedhof in Bassecourt
beigesetzt. Sein Grabstein trägt die Inschrift: „Ci git le Rdssme P. Ambroise
Monnin /42e et Dernier Abbe/de Bellelay./Ne le 23 juin 1738 /Elu abbe/le 1er
avril 1784/Mort ä Bassecourt/le 1er decembre 1807/." 6) 1901 errichtete man in
der Kirche von Bassecourt einen Gedenkstein für ihn.

Nach dem Tode von Abt Ambroise wohnten noch 5 ehemalige Mönche von
Bellelay auf rechtsrheinischem Gebiet: Wilhelm Rose, Germain Doucet, Francois
Berbier (Abt Monnins Neffe, Privatlehrer in Würzburg), Heinrich Schafter und
Himier Camatte.

P. Ludolf Renaut starb am 8. Februar 1820 in Bassecourt. P. Herzeisen begab
sich nach Verlassen der Himmelspforte zuerst nach Inzlingen und wurde später
Hauslehrer beim Baron Rotberg, der das Schlößchen in Schliengen bewohnte. Er
starb am 27. April 1812 in Laufen.

Bruder Dodo blieb in Wyhlen, wo er im Gasthaus zum „Ochsen" für 20
Louisdor jährlich lebte, ging später nach Kaiser-Augst und starb dort am 19. April
1818.

Nach dem Wegzug der Mönche wurde auch die altehrwürdige Klosterkirche
geschlossen.

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