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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
36.1974, Heft 1/2.1974
Seite: 4
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Stadt am Strom, Land am Strom

Von Hermann Burte

Blühend am Bogen des wogenden Bandes
Hütet die Rheinstadt die Brücken des Stroms,
Ragen als Marke und Mitte des Landes
Deutsam die Doppeltürme des Doms,

Senden in all die offenen Tale
Licht ihres Lichtes vom heiligen Born,
Ihnen entgegen helden die Schale
Goldene Halden am Klotzen und Horn.

Schaut es der Bauer mit ruhigen Blicken,
Wenn er die pflügenden Stiere hält,
Denkt es dem Weber im Lärm der Fabriken,
Wenn er die zuckenden Schiffchen stellt,

Segnet der Dichter die wissenden Meister,
Welche die Stadt sich gebar und gehegt,
Jene erlesene Kernschar der Geister,
Welche das Dasein im Jasinn bewegt! —

Rein durch das Tosen und klar durch den Nebel
Lächelt, als Einigmacher im Licht,
Kindlich und göttlich begnadet: Hebel,
Giebig im menschlichen milden Gedicht.

Nun von den Schauern der Totentänze
Lange das knochige Schemen ruht,
Flutet über die Launen der Grenze
Lustig das Volk aus einigem Blut —

Hat als ein Präger der ewige Boden
In das Gebiet die Geschichte gebaut,
Strömt aus den Kehlen, vom einigen Odem
Aller beschwingt, alemannischer Laut!

Sehnt sich die Masse, die Messe zu schauen,
Sich zu verlieren im städtischen Braus —
Locken den Städter der Beleben und Blauen
In das behagliche Lebland hinaus;

Schlagen sich Brücken des Nehmens und Gebens
Unsichtbar wirklich all über den Rhein,
Lacht, als ein Helfer und Hüter des Lebens,
Heilsam wie Hebel, der köstliche Wein!

Nicht in den Mitteln der Macht und der Meinung,
Aber im Tausche lebendigen Seins
Grüßen sich herzlich in redlicher Einung
Stromstadt und Stromland, als Kinder des Rheins!

(Aus »Anker am Rhein«)


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