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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
36.1974, Heft 1/2.1974
Seite: 16
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entnehmen ist: »Vorgestern war ich ad cervum, wo Kaiser viel von einem Brief
von Ihnen sprach. Die Frau Posthalterin verjüngt sich jetzt förmlich, da in vierzehn
Tagen ihre Mühe und Arbeit aufhören soll. — Freilich mit den Jahren werden
am Ende auch wir ausbleiben, und: isch's Gottswill, so sterbe mer alli! sagt
Hebel« M).

Burckhardts Vermutung, daß Markus Pflüger den »Hirschen« verkaufen wollte,
bestätigte sich aber nicht, denn die Wirtschaft wurde nur für 10 Jahre an Gustav
Jockerst verpachtet und 1882 wieder von Pflüger übernommen39).

Am Silvestertag des Jahres 1872, also kurz nach der Verpachtung, bedauert
Burckhardt gegenüber Preen den »elegischen Eindruck« des Gasthauses, und er
träumt davon, »wie schön es wäre, wenn der untere Saal wieder zum Futtergang,
aber zu einem vollgepfropften Futtergang einschrumpfte, wissen Sie, wie in jenen
Zeiten, da man an besuchten Abenden den Tabakdampf mit dem Messer schneiden
konnte« 40). Trotz der Verpachtung hat aber Burckhardt in den folgenden Jahren
den »Hirschen« immer noch aufgesucht, wie etwa an Ostern 1873: »Ostermontag
auf Tüllingen war von sublimer Schönheit! Natürlich machte ,Cervusc in Lörrach
und ein heiterer Diskurs mit Dr. Kaiser den Beschluß« 41).

Mit Dr. Kaiser hat sich Burckhardt stets gerne unterhalten, wenn er auch für
ihn »im Grunde ein rechter, obwohl geistreicher und wohldenkender Wühler« war,
wovon er selbst »gewiß keine Faser« hatte42). Die Freundschaft mit Burckhardt
und seine wertvollen Lebenserinnerungen »Aus alten Tagen« rechtfertigen es, hier
einen kurzen Lebensabriß dieser bedeutenden oberländischen Persönlichkeit zu
geben:

Dr. Eduard Kaiser um 1875

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