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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
36.1974, Heft 1/2.1974
Seite: 46
(PDF, 24 MB)
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Abb. 2

Peter Birmann (1758—1844), Istein von Süden, nicht datiert, Aquarell über Bleistift,
teilweise mit Feder umrissen, 30 x 42 cm, KKB, Bi. 366, 2.

Durch die Vermittlung eines Basler Kunstfreundes, des jungen, begüterten
Seidenbandfabrikanten Joh. Rud. Burckhardt, der sich vom 24jährigen Architekten
Joh. Ulrich Büchel von 1777 bis 1780 den »Kirschgarten« errichten ließ, erhielt
Birmann in Rom einen Arbeitsplatz im Atelier des gebürtigen Waadtländer Landschaftsmalers
A. L. R. Ducroz (1748—1810). Von 1781 bis 1790 lebte Birmann in
Rom. Die eigennützige Einstellung Ducroz' trieb ihn bereits nach zwei Monaten
ins Kupferstecher-Atelier des Giovanni Volpato (1733—1803), dem er nach zwei
Jahren als Leiter vorstand. Täglich um fünf Uhr in der Früh nahm er im Atelier
für sieben Stunden die Arbeit auf. Nachmittags zeichnete er nach der Natur. Beim
Zeichnen im Freien wandte sich für Peter Birmann, der bis dahin in Rom ärmlich
hatte leben müssen, finanziell das Blatt zum Guten: Der Bischof von Bristol, Lord
Harvey, kaufte von ihm sämtliche Zeichnungen, die er im Vorrat hatte. Dieser
Umschwung erlaubte es dem Zeichner, sich selbständig zu machen. Seine in Aquarell
und Sepia gemalten Veduten aus Roms Umgebung waren nun besonders von
der englischen und russischen Aristokratie gesucht.

Im Spätherbst 1790 kehrte Birmann wieder nach Basel zurück, wo er sich 1792
verheiratete und am Blumenrain eine »Werkstatt für Kunst- und Flachmalerei«
eröffnete. Er war auch im Kunsthandel tätig. Während der Revolutionsjahre
machte er in Paris auch im Auftrag von Basler Kunstsammlern wiederholt Ankäufe
. Daß seine eigenen Werke auch im Ausland gefragt waren, geht unter anderem
daraus hervor, daß er zweimal einen Ruf nach St. Petersburg erhielt, dem
er aber nicht nachkam. Seine Kunsthandlung wurde bald zu einer Kunstverlagsanstalt
, in der dauernd eine Gruppe von Kupferstechern und Koloristen mit dem
Kopieren von Birmanns und anderer Schweizer Landschafter Werken beschäftigt
war. Fast ausnahmslos alle Basler Maler lernten damals in Birmanns Werkstatt.

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