Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
36.1974, Heft 1/2.1974
Seite: 50
(PDF, 24 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-01-02/0052
Nach zwölf sorgenvollen Jahren, während denen er mit wiederholten Kuraufenthalten
seine krankhafte Stimmung zu lindern trachtete, schied Samuel Birmann
1847 freiwillig aus dem Leben. Die Hälfte seines Barvermögens sowie die eigene
und die vom Vater ererbte Kunstsammlung ließ er der kurz zuvor gegründeten
öffentlichen Kunstsammlung seiner Vaterstadt zukommen 8). Durch seine Stiftung
ist diese zu einem selbständigen Institut geworden, dessen Bestände jetzt nicht
mehr wie früher nur durch zufällige Schenkungen vergrößert wurden, sondern
durch Ankäufe nach eigener Bestimmung.

Der Übergang von der klassizistischen Vedute zur frühromantischen Stimmungslandschaft
läßt sich im Werk von Samuel Birmann ablesen. Der Einfluß des
klassizistisch empfindenden Vaters ist in der Zeit vor Samuels Reise nach Italien
erkennbar. Die Abhängigkeit ist nicht nur motivisch, sondern auch stilistischer Art
(vgl. Abb. 4, 7, 8; bes. die Aufsicht, das kulissenartige Einschieben der Bildgründe,
die Betonung des Vordergrundsstreifens, die Behandlung des Baumschlags).
Nach dem Romaufenthalt aber entstehen die ersten von zarter Empfindung getragenen
Stimmungsbilder. Das Landschaftsbild verliert seine Gebundenheit an
ein Ideal. Die Natur wird, so wie sie ist, darstellungswürdig. Die Persönlichkeit
des Künstlers, seine Fähigkeit des psychischen Erlebens werden die wichtigen Träger
für die Entwicklung der Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert. Die Landschaft
dient als Medium, auf das der Künstler seine Seelenstimmung projiziert.

Aus der Gruppe der 30 erhaltenen Ansichten zum Thema Markgräflerland, die
wir im Werk von Vater und Sohn Birmann entdeckt haben, sollen hier nun von
jedem der beiden Maler vier zur Reproduktion kommen.

Im Bild Die Basler Bucht vom Efringerherg aus (Abb. 1) 10) geht der Blick unverstellt
vom baumbestandenen Abhang des Edingerbergs hinunter auf die vom
breit fließenden Rhein durchzogene Bucht und hinaus bis zur begrenzenden Hügel-

~ ™—

Abb. 5

Samuel Birmann (1793—1847), Aussicht vom Muttenzer Steinbruch gegen den Isteiner-
Klotz („Muttenzer Steinbruch"), 1824, Aquarell über Bleistift, teilweise mit Feder umrissen,
unvollendet, 32,8 x 46,8 cm (angestückt), KKB, Bi. 30, 130.

50


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-01-02/0052