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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
36.1974, Heft 1/2.1974
Seite: 84
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Im Alt ensteint al

bei Bad?nu;eiler

(Aufn. Franz Schmidle,

Bollschweil)

und zum Reb- und Ackerbau zurückkehren. Der Landmann aber braucht das Eisen,
und das Eisen braucht das Holz und den Kohl.« Die Hofkanzlei hatte »wegen
dem Zandten« genügend Papier, um einen Kamin zu wärmen, konnte aber beim
besten Willen davon kein Schmiedfeuer zaubern und legte die Schriften dem Markgrafen
vor. Karl Friedrich zauderte merklich, stellte dennoch die Pflicht über persönliche
Bindungen, setzte seinen energischen Namenszug unter das Decret vom
16. Mai 1763 und verbot Hans Christoph Ernst Zandt bei Strafe den Holzhandel
mit Basel, ein allgemein gültiges Holzexportverbot folgte nach.

Zu dem Zeitpunkt hatte der geschäftstüchtige Priester bereits 2400 Klafter (ca.
9600 Ster) Holz über die Rheinbrücke geschleust, zählte bereits sein Silbergeld, als
das Verbot eintraf, steckte das versprochene Dankopfer in die eigene Tasche und
begann sein in Unordnung geratenes Kirchspiel »auf einen rechten Stand zu bringen
«. (Doch wenn der Pfarrer von Tegernau nicht gestorben ist, dann lebt er heute
mitten unter uns, hamstert öl, hortet Benzin, berechnet den Gewinn, denn Brennstoffbesitz
bedeutet zu allen Zeiten Macht!)

Basel, die altschöne Stadt am Rheinbogen, die Burte liebevoll mit Pfalzmünster
umschrieb, hatte vorübergehend in jenen Jahren kein markgräfisches Scheiterholz
mehr, dafür den 3jährigen Hanspeter, von dem die erbosten Stadtbürger nicht
wußten, daß dereinst der Schlingel in der St.-Johann-Vorstadt 89, über jeden Exportwert
erhaben, als Nationalgut der Alemannen hüben und drüben des Rheins
Basel und das nachbarliche Wiesental im »Hebelgeist« vereinen und durch seine
Größe und Würde alle zeitbedingten wirtschaftlichen Unstimmigkeiten in Vergessenheit
geraten läßt.

»Ich bin von armen, aber frommen Eltern geboren, habe die Hälfte meiner
Kindheit bald in einem einsamen Dorfe, bald in den vornehmen Häusern einer
berühmten Stadt zugebracht«, schrieb Hebel rückblickend im späten Mannesalter,

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