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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
36.1974, Heft 1/2.1974
Seite: 103
(PDF, 24 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-01-02/0105
Ph. Mieg, Mülhausen, Ehrendoktor der Basler Universität, hat überzeugend
in ausführlichen Abhandlungen (so vor allem in »Notes sur les Reformateurs de
Mulhouse« im Bulletin du Musee Historique de Mulhouse 1939, Seite 33 ff. und in
seinem Buch »La Reforme ä Mulhouse 1518—1538«, Straßburg, Verlag Oberlin
1948) diese falschen Darstellungen über die Gemuseus weitgehend berichtigt. Bei
ihm ist auch ein Hinweis auf den möglichen »Stammbaum« der fehlerhaften Ge-
museus-Darstellungen zu finden (»Notes . . .« S. 37). Hier wird das familiengeschichtlich
Wesentliche aus verschiedenen Quellen und eigenen Nachforschungen
wiedergegeben, wobei auch versucht wird, die Frauen der ältesten Gschmus/Gemu-
seus-Familien, die oft nicht in die Abhandlungen mit einbezogen wurden, aufzuführen
.

A. Älteste Vergangenheit:

Nach einer offenbar noch im 18. Jahrhundert lebendigen Überlieferung sollen
die Gschmus, die zwischen 1485—1528 bereits häufig in Mülhauser Urkunden
vorkommen (Mieg »Notes . . .« S. 34), Abkömmlinge einer alten
schwäbischen Familie sein. Jöchers Gelehrten Lexikon, Leipzig 1750, Ergänzungsband
G, Seite 915: »Gemusaeus ein Medicus gebohren zu Mülhausen
im Elsaß 1505, stammt von einem alten Geschlechte aus Schwaben
her, und hieß eigentlich von Geschmauss« (ähnlich J. Chr. Iselin, »Historisches
und geographisches Lexikon«, Basel 1726, Band II). Weitere Einzelheiten
über eine solche Familie konnten freilich vom Verfasser des Artikels
bisher nicht gefunden werden.

B. Erste gesicherte Angabe über die Familie Gschmus:

(Ni)Klaus Gschmus, Unterschultheiß, Amtmann, zünftig bei den Schneidern,
Krämer, wird urkundlich in Mülhausen häufig zwischen 1485 und 1531 genannt
. Nach Ph. Mieg »Notes . . .«, S. 34, hatte Klaus Gschmus auch zwei
in Basel verheiratete Schwestern: Anna, Witwe von Morand Sutter, und
Katharina, Witwe von Heinrich Symon, genannt Stämpfer. Ph. Mieg änderte
hierüber seine Meinung und legte in zwei Briefen (vom 14. 10. 71
und vom 7. 9. 72) an den Verfasser dieses Artikels dar, daß nach seiner
heutigen Auffassung diese Frauen die Schwestern der Ehefrau von Klaus
Gschmus sein dürften. Er stützt diese Meinung auf die große Wahrscheinlichkeit
, daß Anna Sattler, Frau von Morand Sutter, zur angesehenen Familie
der Sattler-Satorius-Gebwiler (vgl. »Wappenbuch der Stadt Basel« unter
Gebwiler) gehörte und die Gschmus als angesehene Familie sich vermutlich
etwa »ebenbürtig« verheirateten. In seiner Annahme sieht er sich ferner
bestärkt durch die Tatsache, daß zwei Söhne des Klaus Gschmus in Basel
studierten (wo auch Petermann Gebwiler, Bruder des späteren Professors
Johannes Sattler, 1505 in den Universitätsmatrikeln unter dem Namen
Petrus Sattler von Gebwiler zu finden ist). — Da dieser Petermann Gebwiler
später Markgräflicher Rat und Kanzler sowie Landschreiber zu Röt-
teln wurde (gest. 1559, sein Sohn dann Burgvogt zu Lörrach — gest. 1577
— war), gäbe diese wahrscheinliche Verwandtschaft auch eine gute Erklärung
dafür ab, weshalb Hieronymus Gemuseus (vgl. D. 13 hier) Einnehmer
in Rötteln wurde.

Sehen wir, was aus den Quellen zu diesen Vermutungen noch erkennbar
wird: Laut Basler Fertigungsbuch vom 1. 10. 1500 »Donnerstag nach Michaelis
« — handnumerierte Seite 35 — vermachte der kinderlose Morand
Sutter seiner Frau, die dort ausdrücklich als Anna Sattler genannt wird,
den wesentlichsten Teil seines Vermögens, allerdings mit der Auflage, »wann
sy auch abgangen ist das aldann solch Zweyteil an sin Erben vallen solle,
nach der statt recht«. Laut Basler Fertigungsbuch B 20 1513—1516 vermacht
1514 — handnumerierte Seite 91 — die gleiche Anna Sutter, in-

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