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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-03-04/0035
an der TH München, 1919 Bauhaus Weimar, 1923 Ubersiedlung nach Brasilien,
1927 Ansiedlung in Rändern. Im gleichen Jahr Gründung der Fayence-Manufaktur
Kandern. Nach 1934 führte er selbständig die Fayence-Manufaktur und errichtete
später eine eigene Werkstatt. Bis zu dieser Zeit hatte er sich hauptsächlich der
Majolika gewidmet. 1939, nach Errichtung eines keramischen Versuchslaboratoriums
begann er mit den ersten Steinzeugarbeiten. Dieser Keramikart blieb
er bis zu seinem Tode 1965 treu und brachte es mit seiner Arbeit zu einer meisterschaftlichen
Vollendung. 9e) Außerdem war er auch als Kunsttheoretiker ähnlich
wie Max Laeuger bekannt. In einem Vortrag über die „Grundlagen der Formentwicklung
in unserer Zeit" schrieb er: „Das klassische Kunstwerk muß so aussehen
, als hätte ich es am Meeresstrand gefunden." Mit dieser Auffassung stand
er Hans Arp nahe, dessen Plastiken ihm auch Vorbild waren und der sein Kunstverständnis
in ähnlicher Weise formuliert hatte.

1965 wurde Richard Bampi vom Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten
zum Professor ernannt. Er gehörte zu denjenigen Kunsthandwerkern Deutschlands
mit der weitesten internationalen Ausstrahlung.

An seinem Beispiel wird deutlich, wie sehr sich mittlerweile formal und
inhaltlich die Keramik von ihrer ursprünglichen Bestimmung als Gebrauchsartikel
entfernt hat. Sie ist Gegenstand rein ästhetischen Gestaltungswillen geworden
. Heute arbeitet Horst Kerstan in Bampis Werkstatt.

Horst Kerstan wurde 1941 in Frankfurt/Main geboren. 1956/57 Ausbildung
als Porzellanmaler an der Porzellanmanufaktur Höchst. 1957—59 Werkkunstschule
Offenbach (Abteilung Keramik). Nebenbei an der Hochschule für Bildende
Künste. 1959—62 Töpferlehre bei Prof. Bampi in Kandern. 1962 Stuttgart, Gesellenprüfung
; Gesellenzeit in Italien. 1963—1965 Kandern, Meisterschüler von
Richard Bampi. 1965 Kandern, Übernahme der Werkstatt, 1967 Karlsruhe,
Meisterprüfung. 1969 Entwerfer bei den Porzellanfabriken Arzberg und Schönwald
. 1970 Japan, Studienreise. Verschiedene Auszeichnungen (1967 Ellwangen,
Baden-Württembergischer Staatspreis; 1969 Köln, 2. Preis im R. Bampi-Wett-
bewerb; 1972 Konstanz, Preis der Stadt Konstanz. Ausstellungsbeteiligung im
In- und Ausland). M)

Außer der Werkstatt Hakenjos und Kerstan gibt es noch das Keramikatelier
Messerschmidt. 10°) Hermann Messerschmidt-Laesser wurde 1928 in Singen am
Hohentwiel geboren. Schulzeit in Kandern. Abitur in Lörrach. Studium der Naturwissenschaften
in Freiburg. 1949 als Schüler zu Richard Bampi Kandern. 1952
Gesellenprüfung, Mitarbeit in Keramikwerkstatt Mario Mascarin, Muttenz/BL.

1952 Ingenieurschule Landshut mit Abschluß Keramik-Ingenieur Glasuren bei Dr.
K. Schoner. 1955 Übersiedlung nach Mettlach/Saar, Betriebsassistent bei Villeroy
und Boch, Steingutgeschirr. 1957—59 Kolumbien: Technischer Betriebsleiter der
Geschirrfabrikation Loceria Columbiana. Ausgedehnte Studien der Indianerkulturen
Süd- und Mittelamerikas (Schwerpunkt Keramik). Reisen in Kolumbien
bis Equador, nach Panama, Guatemala, Mexico, USA, England. 1959—61 Betriebsingenieur
bei BIK, Lausen BL. 1961 Lehrertätigkeit (Studium an PH Freiburg
). 1963 kleine Schule mit kleiner Töpferwerkstatt in Kürnberg/Schw. 1967
wieder nach Kandern als Keramiker und Lehrer, eigene Werkstatt zusammen
mit seiner Frau: Gefäßkeramik, plastische Arbeiten (bes. Tierplastiken), Wandbilder
in Steinzeug. Beteiligung an diversen Ausstellungen im In- und Ausland.

Vreni Messerschmidt-Laesser wurde 1928 in Zürich geboren. Nach Schulabschluß
1945—1952 künstlerische Ausbildung (Malerei) bei Prof. Itten, E.
Grubler, H. Müller an der Kunstgewerbeschule Zürich und in Basel bei W. Bodmer,
E. Buchner und H. Müller. Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen. 1951 —

1953 Zeichenunterricht an der freien evang. Schule in Basel und städt. Primär- und
Sekundärschule. In diese Zeit fällt ein Studienaufenthalt in Paris sowie die Mithilfe
als Keramikmalerin in der Keramikwerkstätte Mario Mascarin, Muttenz/BL.
1953 Eintritt in die Staad. Fachschule für Keramik in Landshut/Bay. (Prof. Hufnagel
, Glasuren bei Dr. K. Schoner) mit Abschluß der Gesellenprüfung. 1955

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