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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-03-04/0038
Verehelichung mit dem Keramiker Hermann Messerschmied, Übersiedlung nach
Mettlach/Saar. 1957—1959 Kolumbien: ausgedehnte Studienreise bis Equador,
nach Panama, Guatemala, Mexiko, USA und England. 1959—1963 Aufenthalt
in der Schweiz und in Freiburg. Seit 1963 Kürnberg/Schw. und seit 1965 im
Kinderheim Tüllinger Höhe als Lehrerin für textiles Werken tätig. 1967 Übersiedlung
nach Kandern, zusammen mit ihrem Mann Aufbau einer neuen Werkstatt
.

Werner Baumberger arbeitet zwar nicht mehr in Kandern, soll jedoch erwähnt
werden, da er aus Kanderns Kunsthandwerkstradition hervorgeht. 1927 in Kandern
geboren, begann er nach der Schulzeit eine Töpferlehre bei Hakenjos sen.
1945 Ausbildung an der Gewerbeschule Basel. Danach wurde auch er Schüler von
Richard Bampi. 1958 eröffnete er eine kleine Werkstatt. 1960 Wechsel zur Grobkeramik
, Leiter des Zentrallabors der grobkeramischen Produktionsgruppe Keramik
Holding AG Laufen (Schweiz), der auch die Tonwerke Kandern mittlerweile
angehören. Er hat sich ganz auf die Schamottentechnik und glasiertes Steinzeug
spezialisiert.

Nach diesem Uberblick über die Töpfertradition in Kandern kann man nicht
mehr länger von einer zufälligen Ansiedlung der Kunstkeramik in Kandern
sprechen und diese jüngeren Kunsttöpfer könnten eben nicht „auch überall sonst
zuhause sein." 101)

Seit den ersten kunstkeramischen Versuchen von Prof. Laeuger hat sich nun
in Kandern eine echte kunstkeramische Tradition in seiner Nachfolge entwickelt.
Es ist dabei erstaunlich, daß in einem verhältnismäßig kleinen Ort wie Kandern
diese Kunstkeramiker den Mut haben, sich fest mit ihren Werkstätten dort anzusiedeln
. Denn die Konkurrenz unter Kunstkeramikern heute ist allgemein sehr
hart. Selbst bei der jetzigen allgemeinen Nachfrage nach keramischen Produkten
ist es nicht leicht, im Wettkampf mit der übergroßen Anzahl an guten Keramikwerkstätten
zu bestehen. Offensichtlich jedoch finden sie aufgrund ihrer ausgezeichneten
Ausbildung und ihrer vorzüglichen Waren gute Abnehmer. Durch
eine erst kürzlich vom Kunstgewerbemuseum Basel veranstaltete Ausstellung über
das Töpferhandwerk in Kandern, wurde Kandern auch für eine breitere Öffentlichkeit
wieder neu entdeckt.

D. Produkte

/. Herstellungsverfahren

Die Schilderung der Herstellungsverfahren beschränkt sich auf die Aussage
ehemaliger Hafner in Kandern. 102) Es gibt seit dem Tode des letzten Hafners,
Karl Blum, keine Hafnerwerkstatt in Kandern mehr. 103) Die in den Kunsttöpfereien
praktizierten Techniken sind für die Herstellungsverfahren der Hafner nicht
repräsentant.

Da es keine Quellen gibt, die über den Arbeitsgang der Hafner aus der Zeit des
zünftigen Handwerks berichten, stehen diese Schilderungen auch für jene Zeit.
Dies mag gerechtfertigt sein, da sich seit damals nichts an der Herstellungsweise
der Hafnerwaren geändert hat. Sieht man von den Gasbrennöfen ab, auf die sich
die Hafner auch in Kandern nach dem 1. Weltkrieg umgestellt hatten, so sind
auch die benutzten Arbeitsgeräte die gleichen geblieben.

Während heute die ansässigen Kunsttöpfer ihren Ton aus dem Westerwald
beziehen, wurde zur Zeit des zünftigen Handwerks und bis zu Anfang dieses
Jahrhunderts kein fremder Ton eingeführt. Man war auf die Vorkommen angewiesen
, die nahe beim Wohnplatz auftraten. Jede Familie hatte ihre eigene

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