http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-03-04/0097
Obmann und Ritter Konrad von Bärenfels von der leibeigenen Frau Katharina
Brambach und ihren Kindern von Wintersweiler zugunsten der beiden Brüder
Konrad und Burkard von Landskron bestätigt: sie anerkannten ihre Zugehörigkeit
zum Dinghof in Mappach und keine anderen „nachjagenden Vögte" als die
beiden München. Dasselbe erklärte auch am 21. Nov. 1355 Bertold Landoese im
Schultheißengericht zu Klein-Basel vor Joh.Waterswiler, der anstelle des Mappa-
cher Obmannes, des Ritters Konrad von Bärenfels, urteilt: er sei Leibeigener des
Ritters Burkard von Landskron d. Ält. Diese ritterlichen Junker Münch von Landskron
waren in der Landschaft rund um Basel, vor allem auch im Sundgau an
zahlreichen Orten reich begütert. Ihr Sitz, die Landskron, die „Krone des Landes",
war ein Burglehen der Markgrafen zu Rötteln, die bischöfliche Burgfeste auf und
am Isteiner Klotzen hatten sie als Pfandlehen drei Generationen bewohnt, bis sie
durch ihr zwiespältiges Verhalten gegenüber den Vorderösterreichern die Basler
herausforderten, welche 1409 die Feste stürmten und 1411 schleiften. Zu dieser
Zeit war auch schon die Glanzzeit des Geschlechts am Erlöschen.
Von ihrem Besitz zu Mappach geben nur vereinzelte Urkunden weiter Auskunft
:
Am 23. Mai 1364 wurde dem Edelknecht Burkart Münch d. Ä. vor dem Offi-
zialat (Gericht) des bischöflichen Hofes zu Basel bescheinigt, daß er drei Teile
einer jährlichen Gült von 20 Malter Roggen, die ihm von seinem Hof zu Mappach
zustanden, von Walter und Ulrich von Klingen wieder mit 30 Mark Silber eingelöst
und an sich gebracht habe, welche ehemals Margararethe von Bettburg
(Betberg) von Burkart und seinem Bruder Konrad Münch von Landskron gegen
40 Mark Silber pfandweise empfangen hatte und von dieser vordem an die
beiden obgenannten Brüder von Klingen gekommen sei.
Vom Zehntrecht und -bezug berichtet eine Urkunde im Jahre 1453: danach
empfingen Wernher Münch und seine Brüder seinerzeit zu drei Teilen den (Laien-)
Zehnten zu Mappach, während ein Viertel, die Quart, wie üblich dem zuständigen
Bischof von Konstanz überwiesen wurde. Diese Quart hatte nun 1362 der Bischof
Heinrich von Konstanz dem Wernher Münch verliehen, deren Einnahmen wurden
auf 20 Malter Frucht und 1 2 Fuder (= 4 Saum Wein) geschätzt. 10)
Die Aufnahme von Krediten gegen kräftige Pfandstücke aus dem reichen
Besitzstand der unruhigen „Zaunkönige", welche mehr und mehr ihren Sitz aus
der „zünftig" gewordenen Stadt Basel in ihre benachbarten Höhen- und Tief-
(Wasser-)-Burgen in der Landschaft verlegt hatten, war im 14. und 15. Jhdt. an
der Tagesordnung. Selbstverständlich lösten sie die Pfandgüter so bald wie möglich
wieder ein, viele Güter und Einnahmen wechselten aber ihre Besitzer.
Am 4. Febr. 1368 verkauften die Ritter Burkart Münch d. Ä. (tot 1412) und
seine Söhne Heinrich und Burkart und ihre 3 verheirateten Schwestern Engeltrud,
Ursula und Arentrud an den Basler Dompropst Ulrich von Arberg den von
Anna Reich von Reichenstein, der Ehefrau des älteren Burkart, herrührenden Hof
beim Kirchhof zu Mappach mit allem Zubehör um 38 Mark Silber, wohl nur als
Pfand, denn im Jahre 1408 und später weisen die München immer noch ihre
Besitzrechte in Mappach auf verschiedene Weise nach. So stellte zu dieser Zeit der
Ritter Burkart Münch, der Jüngere, dem Heinzmann Etterlin von Istein einen
Revers über sein empfangenes Finsterlerin-Lehengut in Mappach aus, welches
später, 1429, dessen Witwe und Erben gegen einen Zins von 4 bzw. 3 Schweinen
oder Geld bestätigt wurde. Gleichzeitig ist dem Etterlin auch der Loskauf von
seiner Leibeigenschaft um 1800 fl bescheinigt worden.
Am 12. Jan. 1409 verpfändeten die Ritter Burkart Münch von L. und seine
Schwager Thüring von Ramstein und Berchthold von Staufen als Hauptschuldner
und drei weitere Ritter aus der Verwandtschaft als Mitschuldner 40 fl Zinsen
von ihren Gütern zu „Madbach" und anderen Orten im Sundgau für eine wieder
einlösbare Schuld von 600 fl. Um diese Zeit, 1412, vergabte Burkart Münch d. J.
den Johannitern zu Neuenburg zum „Seelenheil" seiner verstorbenen Mutter,
Agnes Truchseß, für eine Jahrzeitmesse einige Güter zu Mappach u).
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