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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0007
Der stattliche Dorfbrunnen in Haltingen
(Kalksandstein, 1804)
(Zeichnung Julius Kibiger)

wohl seiner existenziellen Bedeutung wegen — war schon früh Objekt solcher Bemühungen
. Dies nicht nur aus Gründen des geringeren Aufwandes als ihn Haus
und Wohnung erfordern. Der Brunnen war ja auch Allgemeinbesitz, diente allen,
war Treffpunkt der Bürger und Bauern in Stadt und Dorf und so stets an Brennpunkten
der Gemeinde plaziert. So wurde er bald zum Repräsentationsstück, denn
der lokale Ehrgeiz forderte zum Schönheitswettbewerb mit dem Nachbarn heraus.

Der Vielfalt der Formen und ihrer verborgenen Symbolik waren keine
Grenzen gesetzt. Ornamentale Dekoration, stilistische Varianten, mythologische
und kultische Figuren, zeitgeschichtliche Dokumentation, Wappenbilder, einfache
zweckgebundene Schönheit und überladener Prunk mit ausgeklügelten Wasserspielen
in theatralisch-pompöser Gestaltung — zu allen Ausdrucksformen menschlichen
Zeitgeisters war der Brunnen ein fast ideales Objekt geworden.

Auch das Markgräflerland — von je ein quellenreiches Gebiet — hat dem
Brunnen stets besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Schon vom Ortsbild her ist
der Brunnen hier ein dekoratives Element meist in Verbindung mit Markt, Kirche,
Rathaus und Gasthaus, denn auch seine richtige Aufstellung ist von entscheidender
Wichtigkeit für seine Wirkung. Wenn auch im allgemeinen schlichter Natur, so
finden sich doch allenthalben Werke von hohem Reiz, deren architektonischer
Ursprung in die Barock- und Renaissancezeit zurückreicht. Die große Zeit unserer
noch erhaltenen Brunnen war das 18. und 19. Jahrhundert. Es lohnt sich, ihrer
oft kuriosen Entwicklung, ihrer zufälligen oder gewollten, in ihrer Bedeutung aber
meist schon vergessenen Gestaltung einmal nachzuspüren.

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