Freiburger historische Bestände - digital

EX
GRATIA
S. P. ac D. CAR. FRIDER.

IN ORNAMENTUM
THERMAR. BADAVILL.
EXTRUCT.
AN. RS. MDCCLVI

(Durch die Huld seiner Hoheit, des Herrn Carl Friedrich, zum Schmuck der
Badenweiler Bäder errichtet im Jahre des Erlösers 1756)

Abb. 5

Barocke Rundsäule aus Buntsandstein
in Auggen, 1741 (Dorf-Br.)
Rundsäule auf quadratisdiem
Sockel, auf der Säule die Jahreszahl
und das badische Wappen,
oben an der Säule runder Wulst,
Plattenkapitell, Kugel als Abschluß
.

Ungewöhnlich ist auch die tonnenförmig geschwellte Kurzsäule von Ober-
eggenen (Abb. 6a), mit Auggen der älteste Stock auf markgräflichem Territorium
(1741). Auf der jetzt rückwärtigen, dem Ausfluß abgeneigten Seite der Tonne
sieht man ein eigenartiges Flachrelief (Abb. 6b), nämlich eine als Umrahmung
eines fast vollsymmetrischen, schnauzbärtigen Doppelgesichtes gestaltete Anordnung
barocker Voluten, wobei die Gesichter durch je eine Nase, zwei besonders
kräftig konturierte Augen und den Schnurbart ausgewiesen sind. Es dürfte die
ursprüngliche Speimaske für zwei Strahlrohre sein, da der ehemalige Platz-Br.
erst 1833 an seine heutige Stelle kam {Trenkle 1930, S. 205). Die früheren Mundlöcher
sind mit Mörtel verschmiert. Diese Doppelmaske von 1741 erinnert im
Motiv, wenn auch im Detail abgewandelt, an die Speimaske des Drei-Meer-
weiber-Br. in Basel am Stapfelberg (früher am Schlüsselberg im Hof des Hauses
„Zum Venedig"; Farbbild in Bouffard & Creux 1973, S. 209), der an den
„Beginn des 18. Jahrhunderts" gestellt wird (Christ & Heman 1971, S. 16). Das
Zwischenstück der Sulzburger Säule (1747) ist eine ähnliche Tonne wie Ober-
eggenen. Vielleicht hat der Obereggener Brunnen ursprünglich auch noch eine
Rundsäule gehabt.

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