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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0052
(Kybele-Kult) verweist Weber (1973, S. 16); vgl. seine Tafel nach S. 16 und seinen
Hinweis auf das Augsburger Stadtwappen. Der Pinienzapfen war der Kybele
heilig.

Unklar bleibt vorerst die botanische Stellung der geriffelten „Frucht" von
Schliengen, falls das Gebilde nicht überhaupt nur eine Fantasieform ist.

Die Eichel, bei den Jurakalkstöcken zu einer Idealform stilisiert, in Deger-
felden (in Buntsandstein) dagegen besonders groß und bäuerlich derb, darf als
phallisches Symbol gelten. In Degerfelden wissen Einheimische noch wohl darum
und bezeugen Stolz auf ihr prächtiges Exemplar. Es ist also nichts damit, daß
die Steinhauer des 19. Jahrhunderts etwa nicht mehr darum gewußt hätten. Es
handelt sich hier, vielleicht auch bei der „Nuß" von Schliengen, ebenfalls um
Fruchtbarkeitssymbole. Auch die Cippi sind nach Lurker (1958, S. 67) „ganz einfach
Sinnbilder der männlichen Lebenskraft". In Eichsei (Unterdorf) ist die
Eichel ein Hinweis auf das Dorfwappen und damit den Ortsnamen.

Bei den Riehener Dorfbrunnen (Jurakalkstöcke) überwiegt die Eichel, einmal
trifft man eine Urne mit einer kleinen Eichel als Deckelknopf, einmal eine niedrige
Pyramide. Dagegen lassen die Brunnen der herrschaftlichen Güter (Wettsteinhaus,
Meieisches Haus, Berauer Gut u. a.) auch Urne, Pinienzapfen und Kugel sehen.

Urnen, auch in offener Form als Vasen, kommen auf Kalk- und Sandsteinstöcken
vor, aber nur die Sandsteinurnen sind bei uns mit reicherem Dekor versehen
(Herten, Weil) (Abb. 24). Fassl meint (1966, S. 127), daß die Urne „durch die
in sich abgeschlossene, regelmäßige Form geradezu ideal für die Verwendung als
bekrönender Abschluß" erscheine.

Abb. 24

Biedermeierurn?n aus Buntsandstein in Herten
(stehen auf Jurakalkstöcken)
links: (1) Hauptstr. 14 — rechts: (2) Hauptstr. 44

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