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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0058
Abb. 26

Zunzingen. Gemeinde-Brunnen.
Rundsäule mit Wappen aus Britzinger
Sandstein (unteroligozäner
Kalksandstein). Quadratischer
Sockel und Zwischenglied.
(Zeichnung: Fritz Fischer 1972)

Die frühklassizistischen Rundsäulen aus Britzinger Sandstein bilden ein auffallend
kleines Areal im Westen der Steinbruchzone (Zunzingen — Britzingen —
Laufen). Sie sind heute beschränkt auf die Orte Britzingen, Dattingen, Hügelheim
und Zunzingen. Dazu gesellt sich aus unbekanntem Anlaß der Auslieger Hertingen.
Diese Säulen stimmen noch weithin mit dem barocken Vorbild überein, sind örtlich
sogar mit diesem noch gleichzeitig gefertigt, so in Britzingen 1768. Es liegt daher
nahe, in ihnen einfach eine Imitation der Buntsandsteinsäulen (vgl. oben) durch die
einheimischen Steinhauer zu sehen.

Der Britzinger Sandstein ist darüber hinaus in Form der großen, achtseitigen
und zugleich achtteiligen Tröge auch bis ins südliche Markgräflerland vorgestoßen
i'Bellingen, Rheinweiler, Mappach, Haltingen, 'Otlingen).

4 Die historische Fragestellung

In vorliegender Studie werden, von Einzelfällen abgesehen, keine Angaben
über Inschriften gemacht. Es wird auch nicht untersucht, ob das Brunnenensemble
immer zusammen gehörte, ob es immer die gleiche Anordnung hatte, ob es immer
an der gleichen Stelle stand, auch zumeist nicht, ob ältere Teile mitverwendet sind,
was bei verschiedenem Material allerdings in der Regel anzunehmen ist. Alle diese
Fragen sind Gegenstand einer umfassenden „Brunnengeschichte", die weder aus der
geographischen Bestandsaufnahme, noch aus kunsthistorischen Überlegungen heraus
konzipiert werden kann, sondern im Zusammenhang mit der örtlichen Baugeschichte
und aus den Archivalien erarbeitet werden muß. Für die Stadt Basel
hat Burger (1970) eine solche Brunnengeschichte vorgelegt. Sie zeigt, welche vielfältigen
und oft fast unentwirrbaren Schicksale einzelne Brunnen erfahren haben.
Fast möchte man in Abwandlung eines bekannten Wortes sagen, Brunnen haben
ihre eigenen Schicksale. Das Studium solcher Brunnengeschichte zeigt aber auch, daß
die vorliegende Arbeit nach Anlage und Zielsetzung etwas völlig anderes ist.

Der Ersatz hölzerner Stöcke und Tröge durch steinerne setzt im Markgräfler-'
land erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts ein (einzige Ausnahme Schliengen
1659). Nichts zeigt das besser wie ein von Schülin (1965, S. 255) berichtetes Er-

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