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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0123
Der Postwagen von Rändern (1894) übergibt dem Posthalter in Binzen die Post

Mit der Gründung des Großherzogtums Baden Anfang des 19. Jahrhunderts kam der
Kaiserliche Thum- und Taxische Postbetrieb durch Ablösung in die Hände des badischen
Staates. Einige Jahre zuvor wurde die Rheintalstrecke auf tägliche Postbeförderung verbessert
. Krozingen, zwischen Freiburg und Müllheim, bekam 1806 eine eigene Postexpedition
. Es ist auch zu vermuten, daß um diese Zeit Schliengen, das für kurze Zeit ein
kurfürstlich Oberamt besaß, eine eigene Postexpedition hatte. Dieser Ort war auch noch
insofern wichtig, als von dort aus für den Postwagen Richtung Süden Vorspannpferde
gehalten werden mußten, um über den gefürchteten „Schliengener Buck" zu kommen.
Interessant ist noch beim Oberamt Rötteln, das um 1682 nach Lörrach verlegt wurde, daß
bis um 1810 Briefe an das Oberamt wie folgt adressiert wurden: „An das Oberamt
Rötteln in Lörrach"!

Die wachsende Bedeutung von Kandern als Marktflecken und Industrieort bewirkte
die Errichtung einer Reit- und Fahrpostexpedition auf den 1. April 1840. Gleichzeitig
wurde die Postexpedition Kaltenherberg aufgelöst und die Postroute über Schliengen
nach Kandern durchs Kandertal nach Lörrach verlegt. Da noch für weitere zwei Jahrzehnte
auf der Kaltenherberg eine Pferdewechselstation verblieb, darf angenommen
werden, daß ein Teil der Personen- und Lastenbeförderung weiterhin über die alte
Route erfolgte. Schliengen bekam auf den 1. 4. 1840 eine Postexpedition. Weitere Postexpeditionen
wurden errichtet: 1825 in Schopfheim, 1831 in Schönau, 1842 in Staufen und
1846 in Todtnau. Weite Wege mußten seinerzeit zurückgelegt werden, um einen Brief
aufgeben zu können. Nun, es wurde recht wenig geschrieben, aber immerhin mußte man
für ein Briefporto von damals 3 Kreuzern als Handwerker eine Stunde arbeiten. Auch
wurde in diesen Jahren auf den Amtsstuben gespart, Behördenbriefe wurden durch den
Ortsdiener auf das Amt gebracht, wie auch die Amtspost dort abgeholt wurde.

Ein bedeutsamer Abschnitt im heimischen Postwesen war die Errichtung der Eisenbahnlinie
, welche im Frühjahr 1847 zunächst bis nach Schliengen führte. Im Herbst 1848
wurde die Strecke bis Efringen fertiggestellt. Im gleichen Jahr erhielt Efringen eine
Poststation, 1849 Schallstadt und 1850 Heitersheim und Sulzburg. Die Post wurde nun
mit der Bahn befördert, ab 1848 mit eigenen Postwagen, wo die Briefe auf der Rückseite
einen entsprechenden Bahnstempel bekamen. Die Personenbeförderung verlagerte sich

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