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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
37.1975, Heft 3/4.1975
Seite: 298
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-03-04/0156
Kaltenbach. Aus der klassizistischen und Weinbrennerzeit stammen die Kirchen in
Kandern, Wittlingen, Auggen, Wies, Binzen u. a.

Leider sind bei Renovierungen der letzten Zeit in einigen Kirchen die Innenräume
so sehr umgestaltet worden, daß vom alten Baudenkmal nahezu nichts
mehr übrig blieb. Auch bei der Verwendung von Materialien und ihrer handwerklichen
Bearbeitung einschließlich mancher konstruktiver Einzelheiten wird die
Restaurierung im eigentlichen Sinne dieses Wortes gröblichst vernachlässigt.

Für die unzähligen profanen Denkmalsbauten sind stellvertretend das Koger-
haus in Oetlingen oder die Arche in Istein zu nennen. Die beiden Gebäude sind
hervorragend restauriert und vermitteln den unverfälschten Geist ihrer Erbauungszeit
. Das Inzlinger Wasserschloß ist dazu zu zählen. Bestandteil der Denkmalpflege
sollte eigentlich auch die Pflege der handwerklichen Arbeiten an Denkmalbauten
sein.

Ergänzende Bildlegenden zu den Seiten 296 und 297.

Das Schlößli in Steinen. Ein Röttier Lehen, das oft seine Besitzer und Bewohner gewechselt
hat. (Sh. Chronik des Kreises Lörrach 1966, S. 223)

Das nieder aufgeputzte V'ittlinger „Schlößli". Das von den jetzigen Besitzern Friedrich
Hagin, Vater und Sohn Walter vor 4 Jahren kunstvoll und beispielhaft sachgerecht unter
Mitwirkung des Staatl. Denkmalschutzes von Baurat Ehrlich wieder hergerichtete
„Schlößli" am Mühliweg zu Wittlingen, soll ehemals ein Wasserschloß wie die Burgvogtei
zu Binzen gewesen sein. Heute ziert das stattliche Haus der 9,5 m hohe Turm und innen
der „Rittersaal". Das Anwesen mit der großen „Spiichermatte" danben war wohl ein —
Röttier — Dienstmannen-Lehen für die Burgvögte, wie sie der Markgraf an verschiedenen
benachbarten Orten für seine Dienstleute, Landschreiber, Fron- und Frevelschreiber, Burgvögte
— zu Wollbach der Rüttihof, zu Röttelnweiler, zu Haltingen uaO. — ausgegeben
hatte. So besaß auch der Röttier Burgvogt J. G. Sprenger das Haus zu Wittlingen, das
aber vom Markgrafen wegen versäumter Zinsen im Jahre 1667 an den Meistbietenden,
an Fritz Nothstein, um 800 Pfd Stebler versteigert wurde. Durch Heirat kam das Anwesen
sodann an die Familie Saler, von diesen an die Familien Gempp, Müller, Wetzel,
Neef und zuletzt nun an Hagin. (Aus Ortschronik von Wittlingen; von E. Eble, S. 69)

Mühle in Maulburg. Das stattliche Wohnhaus, 1604 erbaut, 1969 restauriert, zeugt von
einem starken bürgerlichen Selbstbewußtsein des Erbauers seiner Zeit: Johann („Hans")
Reif, welcher mit Catharina Rucker verheiratet war (Initialen über dem Eingang: JR-CR);
am Wendelturm im Hausschild das Mühlrad mit zwei Spitzwecken: BG-AMG- 1764:
Bartlin Grether, Müller- und Bäcker-Meister oo Anna Maria Gold. Der Bau erinnert an
die Herren-Häuser in Steinen, Eichen, Wittlingen und an das Stapfle-Hus in Istein (1621).
Im Gesamtbild fallen leider die z. T. nicht stilgerechten modischen Fenster als disharmonisch
störend auf. (Sh. E. Grether: Die Mühle in Maulburg; Das Markgräflerland,
Jgg. 1960/2)

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