Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
37.1975, Heft 3/4.1975
Seite: 326
(PDF, 36 MB)
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stets einen Rest unaufklärbarer Stellen. Dazu kommen aber andere Fehlermöglichkeiten,
die man berücksichtigen muß, jedoch z. T. aufklären kann. Da gibt es Fehlschreibungen,
willkürliche Schreibung (weil die amtlichen Formen erst jungen Datums sind), Angaben
von Kleinsiedlungen, die in modernen Verzeichnissen nicht mehr zu finden sind, und
schließlich die historischen Veränderungen von Ortsnamen (ON). Es gibt also viele
Gründe, die uns veranlassen müssen, hinter solche ON ein Fragezeichen zu setzen, wenn
sie nicht identifizierbar sind.

Dennoch ist es nicht zu vertreten, mit welch mangelnder Sorgfalt in OSB die geographischen
Belange behandelt werden. Diese Bemerkung gilt nicht einem einzelnen
dieser Bücher, sondern allen. Dabei stehen uns ausgezeichnete Hilfsmittel zur Verfügung.
In unserem Gebiet sind vor allem die Einträge von Personen schweizerischer Herkunft
überaus zahlreich, und sie sind die häufigste Fehlerquelle. Gerade hier haben wir als vorzügliches
Hilfsmittel das Lexikon von Leu *), ein historisch-geographisches Lexikon, das
auf öffentlichen Bibliotheken wie der Universitäts-Bibliothek Basel (und wohl auch auf
dem Staatsarchiv Basel) zur Verfügung steht. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich bei
Kennern der schweizerischen historischen Geographie Auskunft und Rat zu holen. Dazu
dürfte das geographische Seminar der Universität Basel ggf. bereit sein. **)

Ähnliches gilt für die Einträge mit französischen Familiennamen, Ortsnamen und
historischen Begriffen. Die Bearbeiter von OSB täten sich selbst den größten Gefallen, auch
in solchen Fällen fachmännischen Rat einzuholen. Ortschroniken und Ortssippenbücher
sind, wie gesagt, keine Veröffentlichungen mehr, die um ihrer selbst willen gedruckt
werden. Sie können heute Hilfsmittel für den Struktur- und Bevölkerungshistoriker sein,
wenn sie mit der nötigen wissenschaftlichen Verantwortung und Genauigkeit und genügend
Kritik des eigenen Wissens zusammengestellt werden.

Es muß ja nicht sein, daß man die alte deutsche Form „Bisantz" (für Besancon —
in der Schweiz noch weithin bekannt) für Byzanz, also Instanbul, hält. Es muß nicht sein,
daß man Kleinhüningen ins Elsaß verlegt, wobei noch der Verdacht aufkommt, daß einer
vom andern diese glanzvolle „Information" abschreibt. Was soll man sagen, wenn
Frenkendorf in den Kanton Basel-Stadt verlegt wird, Laufen, Delsberg und „Courtlan"
(offenbar falsch gelesen aus Courtlari — Courtelary) dem Kanton Basel-Land zugeordnet
werden ,weil sie früher zum Bistum Basel gehört haben und dies vermutlich angegeben
ist. Fehlende historische Kenntnisse verraten sich auch, wenn man Motier Grand Val
(Münster Granfelden) in den Kanton Freiburg versetzt. Oder wenn ein und derselbe Ort
im Register zweimal erscheint, einmal als berner, einmal als aargauer Ort. Dabei könnte
der unbefangene Benützer die fehlende Information — daß es sich um den gleichen Ort
handelt — u. U. dringend brauchen, weil zwischen den beiderlei Belegen ein Zusammenhang
bestehen könnte. Außerdem wäre das Register ein ganzes Stück kürzer. Für
Dutzende von verschriebenen, vielleicht manchmal auch schlecht leserlichen Ortsnamen,
könnte der Kenner sofort die richtige, zweifelsfreie Form danebensetzen. Schließlich darf
in diesem Zusammenhang wieder einmal betont werden, wie nützlich auch hier gute
Dialektkenntnisse sein können. „Baus" ist natürlich hochdeutsch geschrieben Unsinn, der
Ort heißt Buus.

Wieviel Ärger mögen solch fehlerhafte, gedruckte Belege — und erst das Register! —
verursachen. Den größten Teil dieser Fehler auszumerzen oder die wahrscheinlich richtige
Form daneben zu setzen, hätte nur wenig Mühe gekostet. Wieviel an Wert und Respekt
gewänne eine so große Arbeit!

*) Schweizerisches Lexikon v. Hans Jacob Leu ao 1750 ff.
**) Geographisches Institut der Univ. BS, Klingelbergstr. 16 (Bernoullianum)

Chr. M. Vortisch

Zentralisierung der Evangelischen Kirchenbücher in Karlsruhe

Das Evangelische Landeskirchliche Archiv in Karlsruhe, Blumenstr. 1 (LKA) hat dem
„Freiburger Genealogischen Arbeitskreis" im Dezember 1974 wunschgemäß eine Liste mit
den Kirchenbüchern derjenigen Gemeinden zur Verfügung gestellt, welche (vom ältesten
KB bis mindestens 1810) ab 1. August dort zentralisiert worden sind. Aus dem Evangelischen
Kirchenbezirk Südbaden wurden folgende KB abgegeben:

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