Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
37.1975, Heft 3/4.1975
Seite: 336
(PDF, 36 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-03-04/0194
Werkzeugen aufgetragen und liefert daher unterschiedliche Typen. Wichtiges Dekor sind
Blüten, auch zu Kreismotiven angeordnet, selten nach einer vertikalen Achse orientiert.

Datierung wird versucht mit Hilfe des Dekors, vergleichend-analytisch, wobei Langlebigkeit
bestimmter Schmuckformen hinderlich ist, aber auch mit Hilfe der Formen. Im
17./18. Jahrhundert (bis 1770) sind die Produkte durch extreme Unterschiede charakterisiert
. Decor moule und decor au pochoir koexistieren. Bei den Formen zeigen sich Unterschiede
im Verhältnis der sichtbaren Kachelfläche zur Kachelöffnung und -tiefe.

Während bis 1770 verschiedene Formen und unterschiedliche Techniken im Dekor
koexistieren, geht der Trend am Ende des 18. Jahrhunderts nicht nado neu?n Formen,
sondern führt zur Selektion weniger, vorherrschender Typen, womit die bisherige große
Vielfalt einer gewissen Eintönigkeit Platz macht. Im städtischen Milieu verschwinden zu
dieser Zeit Kachelofen und Kunscht zugunsten beweglicher Kleinöfen.

Beziehungen zwischen Ofenbau und Architektur werden angesprochen. Ein Wandel in
der Funktion der Stube mit Kachelofen und Kunscht (als Gegenpol der Herrgottswinkel),
der Übergang zu kleineren, mehr individuellen Räumen mit beweglichen und rationelleren
Kleinöfen kommt auf (Altkirch). Diesem Umbruch geht einher der Wandel im Gesicht
des bäuerlichen Hauses, das noch im 18. Jahrhundert eine verführerische Vielfalt in Form
und Struktur zeigt, die dann im 19. Jahrhundert standardisierten Formen weicht.

(O. Wittmann)

Mayer Gaston:

(1) Die geologisch-mineralogischen Interessen des Pfarrers Georg Jeremias Gmelin (1758—
1830) in Badenweiler. — Der Aufschluß 26, S. 148—150, 1975.

(2) Die geologisch-mineralogischen Wanderungen und Aufsammlungen des Kupferstechers
Wilhelm Friedrich Gmelin (1760—1820). — Der Aufschluß 24, 289—293, 1973.

(3) Carl Christian Gmelins geologisch-mineralogische Reisen und Exkursionen. — 13 Beiträge
in „Der Aufschluß", darunter: VII. Steinen, Schopfheim. Hasel. 24, S. 202—208,
1973. VIII. Südlicher Schwarzwald. 25, S. 147—151, 1974.

(4) Beiträge zur Geschichte der Badischen Landessammlungen für Naturkunde in Karlsruhe
. — Mehrere Aufsätze in Beitr. z. naturkundl. Forschung SW-Deutschland, Karlsruhe
, darunter: VI. Carl Christian Gmelins Spanienreise im Jahre 1789. 33, S. 233—
252, 1974.

Drei Brüder aus der im nördlichen Markgräflerland beheimateten und hoch angesehenen
Sippe der Gmelin sind durch ihre naturwissenschaftlichen, besonders auch ihre mineralogisch
-geologischen Interessen und Arbeiten hervorgetreten, nämlich der Badenweiler Pfarrer
Georg Jeremias Gmelin (1758—1830), der Kupferstecher Friedrich Gmelin (1760—
1820) in Rom und der Direktor des Karlsruher Naturalienkabinetts Carl Christian
Gmelin (1762—1837). G. Mayer hat in einer ganzen Reihe von Notizen sich mit ihnen
beschäftigt. Soweit die einschlägigen Abschnitte sich mit dem Markgräflerland beschäftigen,
sind sie oben gesondert zitiert.

In (1) geht es um Erze, Bergwerke und Thermen von Badenweiler, in (2) um eine antike
Marmorsammlung im Karlsruher Kabinett, welche Friedrich Wilhelm zusammengebracht
hatte. (3) ist ein umfängliches Büchlein geworden, in welchem uns Abschnitt VII interessiert
, wo von Carl Christians Gutachten über die Hasler Höhle die Rede ist, ebenso über
deren Entstehung und die der Kalkgebirge überhaupt. Wilhelm Friedrich hat ihn auf
dieser Reise begleitet und dabei die bizarre unterirdische Welt in getreuen Zeichnungen
festgehalten, auch einen Grund- und Seigerriß beigesteuert. Diese sowie drei der Blätter
sind wiedergegeben. Wilh. Fr. Stiche stehen im Gegensatz zu den Ansichten von Lembke
im Tafelwerk von 1803 (Gmelins Stiche erschienen leider nie), von denen Carl Christian
meint, sie seien „in Badenweiler nach der Phantasie gemacht" worden. (4) betrifft unser
Land zwar nicht, zeigt uns aber anschaulich, wie ein Naturforscher aus dem Markgräflerland
damals seine Forschungsreise in den Süden unternahm. Bemerkenswert die Bildnisse:
Wilhelm Friedrich in (2) S. 290, Georg Jeremias in (1) S. 148 und Carl Christian in (3)
S. 264.

(O. Wittmann)

Dr. Julius Schwoerer: Katalog zur Gedächtnisausstellung Hans Thoma zum 50. Todestag
: Graphik aus der Sammlung J. Schwoerer. 72 Seiten, 40 Abbildungen auf Kunstdruckpapier
, 5,— DM. Zu beziehen bei Dr. J. Schwoerer, 78 Freiburg, Bayernstraße 6.

Der Katalog zu der Ende 1974 im Augustinermuseum zu Freiburg gebotenen Ausstellung
vermittelt mit Aufsätzen über „Hans Thoma heute" und „Thomas Druck-

336


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-03-04/0194