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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 1/2.1976
Seite: 65
(PDF, 32 MB)
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landes erreichen Meereshöhnen von rund 500 m ü. NN. An ihren Steilhängen sind
diese meist bewaldet, (z. B. Schönberg und Hohfirst bei Freiburg)

Die Böden

Die Böden rangieren mit ihren bekanntesten Merkmalen als schwere Tonböden
, Lehmböden und Lößböden im Hügelland. Die Verschiedenartigkeit der
Böden ist dort weitgehend bedingt durch die Verschiedenartigkeit der geologischen
Formationen, zu denen sie gehören.

Vorwiegend schwere Lehm-Tonböden gibt es z. B. in dem Bereich der Juraformation
vor der Hauptverwerfung, von Britzingen über Niederweiler, mit
Feldberg, Obereggenen, Feuerbach bis Kandern. Das Tertiär, als jüngere geologische
Formation ist bei Laufen bis Ballrechten und am Westrand der Hügellandschaft
, ebenso auf dem Westteil des Schönbergs mit mittleren Lehmböden, vertreten
. Ein Großteil der Hügellandschaft ist aber mit Löß und Lößlehm, vielfach in
mächtiger Schüttung bedeckt.

In der Ebene gibt es, je nach der Art des Materials, mit welchem einst die tiefe
Rheintalsenke aufgefüllt worden ist, schwere Böden, die nur zur Grünlandnutzung
geeignet sind, daneben mittlere bis hochwertige Lehmböden für den Ackerbau,
aber auch dürftige leichte Sand-Kiesböden mit durchlässigem Untergrund. Ein
Problem, das alle Böden der Ebene betrifft, ist die Absenkung des Grundwasserspiegels
, schon als Folge der „Tulla-Regulierung" des Rheines, die neuerdings noch
verstärkt wird durch die Kanalisierung des Stromes.

Von der Ebene meist abgedämmt muß noch der Bereich des alten Rheines mit
seinen Altrheinarmen vor der Regulierung, das sog. Rheinvorland, erwähnt werden
. Es handelt sich um ein Gelände von etwa 2 000 ha, welches von Märkt bis
Zienken, meist mit dürftigen Böden aus Schlickdecken wechselnder Mächtigkeit
über groben Kiesen bestehend, nach der Absenkung des Wasserspiegels nur noch
imstande ist, eine dürftige Sanddornvegetation als besonderen Typ hervorzubringen
. Mit dem Verlauf der Oberrheintalautobahn durch das Rheinvorland bis
zur Landesgrenze ist ein beträchtlicher Teil des Geländes, ohne Verlust von hochwertigem
Kulturland in zweckmäßiger Weise verwertet worden.

Das Klima

Die Landschaft liegt, zumindest im westlichen Teil in der wärmsten Klimazone
Deutschlands mit einem Jahresmittel der Temperaturen von 8 Grad bis über 9
Grad C und an 160—170 Tagen mit über 10 Grad C. Als langjähriger Durchschnitt
wurden 800—1000 mm Niederschläge im Jahresmittel festgestellt. In der Kombination
mit den Böden und der Geländegestaltung bestehen damit Standortbedingungen
für einen weiten Bereich vielfältiger Ackerkulturen, absolutem Grünland
(Wiesen) und dem Weinbau, mit welchem unsere Heimat weit über ihre
Grenzen hinaus bekannt geworden ist.

Wie mit einem breiten Band von Rebbergen wird die Hügellandschaft im
Westen vom Batzenberg bis zum Tüllinger Berg eingesäumt. Die Reben stehen aber
auch noch hoch oben am Hörnle von Feldberg, am Fuß des Blauens. Die Erfahrungen
vieler Generationen haben gezeigt und gelehrt, wo zwischen der Ebene
und dem Gebirge ein guter „Markgräfler" gedeihen kann und wo er hingehört.
Es sind die Fingeranzeige der Natur, worüber laufend zur Gewinnung neuer, wissenschaftlicher
Erkenntnisse Forschungen um das „Lage- oder sog. Kleinklima"
betrieben werden. Es ist auch dies ein Faktor, der mit seiner Nutzanwendung dazu
beitragen kann, den hohen Stand der Landeskultur unserer Heimat in der weiteren
Entwicklung zu erhalten.

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