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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 3/4.1976
Seite: 325
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-03-04/0143
So feierte man Jahr um Jahr das Mähli. Trotz allem Festhalten am Alten zeigte
sich die Stiftung auch Neuerungen offen. Bewirtet wurden die zwölf ältesten
Bürger Hausens. 1877 erschienen zum ersten Male auch Frauen aus Basel an
Hebels Geburtstagsfest in Hausen. Das „Markgräfler Tagblatt" hielt das Ereignis
in einem schwungvollen Bericht fest: „Anmutig aber durchflocht der Basler Gäste
Reihen ein Kranz holder Frauen, des Lenzes Blüte mischte sich, ein liebliches Bild
des verjüngenden Waltens der Natur, mit den silberlockigen Greisen —, mit vollkräftigen
Männern —, mit sprossenden Jugendgestalten". 1893 gesellten sich im
Laufe des Nachmittags auch die zwölf ältesten Frauen von Hausen dazu und
wurden von der Hebelstiftung mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Seit 1974 sind
sie den Mannen gleichgestellt und nehmen am Mähli teil.

Blicken wir nochmals zurück. Das Hebelfest 1897 regte den späteren Präsidenten
der Basler Hebelstiftung, Prof. Albert Gessler, an, für die Zeitschrift „Die
Schweiz" ein farbiges Bild zu entwerfen. Da lesen wir: „Seit dem Jahr 1860 fahren
die Basler, und zwar nicht nur jene fünf Kommissionsherren, sondern eine Schar
Hebelfreunde hinaus in das im ersten Frühlingsschmuck glänzende Wiesenthal.
Unterwegs vermehrt sich der Trupp: an allen badischen Stationen steigen weitere
Teilnehmer ein. Man kommt nach Hausen. Böller krachen, die grüne Gemeindefahne
weht über dem Haupte des Bürgermeisters, die ganze Dorfschaft, zuvorderst
die zwölf Alten, steht wartend da. Musik. Man steigt aus und schüttelt sich die
Hände. Zuallererst mustert man die Gesichter der Zwölf; es ist ein neuer drunter;
er hat lange warten müssen, der Alte da, bis sein Vorgänger sein Grab „im chüele
Grund" aufgesucht hatte. Es geht nämlich in Hausen die Sage, daß, wer sein
Leben bis in die Jahre der Teilnehmerschaft am Hebelmähli bringe, ein langes und
gesundes Alter vor sich habe, da die frohe Erwartung des jeweiligen nächsten
Festes die Lebensgeister frisch erhalte und den Tod verscheuche. Auch junge
Leute sind da, zwanzig- bis vierzigjährige, und sie erzählen mit Stolz, daß auch
sie einst als beste Schüler das „Hebelbüchlein" errungen hätten, das höher geschätzt
wird als alle Schulprämien. Es bildet sich dann ein Zug, die Musik setzt aufs neue

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