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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 3/4.1976
Seite: 326
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-03-04/0144
Die zwölf „Alten Mannen" beim M'dhli.

ein, und über den lieblichen Wiesenfluß geht's zu einem einfachen Triumphbogen;
er zeigt jedes Jahr dieselbe kunstlose Architektonik, und jedes Jahr prangt derselbe
Vers daran:

Sind Gottwilche, werti Gäst,
An eusem hüttige Hebelfest!
Mer wend e gmüetlich Stündli ha,
Drum nemet redlich Ateil dra!

Vor dem Schul- und Gemeindehaus hält der Zug; denn links, neben dem
Denkmal des Dichters, stehen die Hausemer Sänger und lassen das liebliche Hebellied
ertönen:

„Ne Gsang in Ehre,
Wer will's verwehre'."

Im Saale droben warten schon Frauen und Töchter des Dorfes. Wenn alle Gäste
da sind, dicht gedrängt in dem engen Raum, begrüßt der Pfarrer des Ortes die
Anwesenden. Dann spricht der Vertreter der Basler Hebelfreunde auf alemannisch,
und wenn er geschlossen hat, treten die vier Schüler an, die Knaben im Sonntagsgewand
, die Mädchen zum ersten Male in der Landestracht:

„mit der marggröfer Chappe

mit de lange Zupfen und mit der längere Horschnuer,
mit em vierfach zsemmegsetzte Mayländer Halstuech."

Alle vier rezitieren Hebels Gedichte, etwas schülerhaft im Ton natürlich, aber
in der unverfälschten Lokalfarbe Hausens, die schon in Lörrach unten nicht mehr
ganz die echt Hebeische ist. Es folgt die Preisverteilung: Bücher an die vier Kinder,
Hochzeitsgaben in Geld an zwei Bräute. Dann geht's wieder im Zuge, ein Jahr
nach dem „Adler", im zweiten nach dem Wirtshaus „Zum Eisenwerk". Dort setzt
man sich nun zu dem fröhlichen, heimeligen, bescheidenen und doch so herzerfreuenden
„Hebelmähli". Schon nach der Suppe beginnen die Toaste; das sind
aber keine langweiligen Reden mit offiziellem und offiziösem Charakter. Es spricht
nur der, dessen Herz etwas zu sagen hat, und wenn es alemannische Verse sind,
umso besser .... Selbstverständlich fehlt auch nie ein Hoch auf die zwölf Alten,

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