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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 3/4.1976
Seite: 328
(PDF, 38 MB)
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So findet seit 1946 wieder alljährlich die Hebelgemeinde zum Hebelmähli zusammen
. Auch wenn es nun über hundert Jahre alt ist, hat es doch von seiner
Frische nichts eingebüßt. Es wird sich diese bewahren, solange in seinem Mittelpunkt
Hebel steht, der im besten Sinne volksverbundene Dichter, und der Tisch
der alten Mannen, die in Erfüllung eines Hebeischen Gedankens von den Basler
Freunden zu Mahl und Wein geladen sind.

Quellen

Archiv der Hebelstiftung, Staatsarchiv Basel

Nachlaß Prof. W. Altwegg, Universitätsbibliothek Basel

Literatur

Wilhelm Altwegg: Johann Peter Hebel, 1935

Johann Georg Behringer und Reinhold Zumtobel: Hausen im Wiesental, 1937
Otto Kleiber: Lebendiger Hebel, 1960

Hebelkommission Hausen: Festschrift zum 200. Geburtstag von Johann Peter Hebel 1960

Hebel gedenkstätten

von Gerhard Moehring

Es zeugt vielleicht von der Qualität und der Nachhaltigkeit der Werke und des
Geistes von Johann Peter Hebel, wenn der bescheidene, oft enttäuschte aber auf
das wesentliche Menschliche ausgerichtete Dichter, Lehrer und Pfarrer zu seinen
Lebzeiten nur von wenigen in seiner Bedeutung erkannt und noch viele Jahre
nach seinem Tode kaum beachtet wurde.

Hinzu kommt, daß der Kreis der Menschen, für den Johann Peter Hebel schrieb,
vom Dialekt her begrenzt war und dies in einer Zeit, da die klassische Dichtung
in Deutschland ihren Höhepunkt erreicht hatte.

Auch politisch hatte sich Hebel weder durch sein Amt noch durch seine
Schriften exponiert. Das verbot schon seine humanistische Denkweise, die den
Bogen zwischen Mensch und Gott weit über alle Grenzen von Parteien und
Ländern spannte.

Dies macht vielleicht auch verständlich, warum eine erste große Begeisterungswelle
— zumindest in Baden — gerade zur 100. Wiederkehr seines Geburtstages
1860 durch das Land ging, als man sich anschickte in größeren Dimensionen zu
denken und zu begreifen, als es im Großherzogtum bis dahin üblich war. Die
Ereignisse von 1848 waren noch in guter Erinnerung, die Bestrebungen zur Reichsgründung
drängten zu einer baldigen Entscheidung.

In diesem Hochgefühl eines immer deutlicher werdenden Nationalbewußtseins
vollzogen sich auch die Feiern zum 10. Mai 1860. Aber es war auch die Romantik,
die den Wert der Sprache als Ausdruck menschlichen Fühlens, Empfindens und
Denkens ebenso wiederentdeckte wie die Bedeutung der Geschichte für das Bewußtsein
eines Volkes, das seit je im Mittelpunkt der Ereignisse Europas stand.

Neben zahlreichen Betrachtungen über die Bedeutung der Werke Hebels auch
weit über die Grenzen des alemannischen Sprachraumes hinaus und der Neuauflage
seiner gesammelten Werke, neben Hebelstiftungen und Hebelpreisen an in seinem
Sinne verdiente Männer und Frauen verdanken wir der für jede Zeit eigenen
Betrachtung Hebels seit 1860 zahlreiche Gedenkstätten. Meist von Freunden und
Verehrern Hebels als steinerne Mahnmale errichtet, wollen sie nicht nur stumme
Zeugen von Hebels Leben sein, sondern uns auf Schritt und Tritt auffordern,
immer neu zu prüfen, was Hebel auch uns heute aus seinen unvergänglichen
Worten noch immer zu sagen hat.

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