Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 3/4.1976
Seite: 352
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-03-04/0170
Moritz von Schwind, Illustration zu „Das Habermuss"

Illustratoren Hebels dieses Gedicht nicht beachtet; aber auch ein solches „Schweigen
" kann möglicherweise als Interpretation oder doch als Wertung verstanden
werden. Wo wir heute die dichterisch-visionäre Kraft Hebels am intensivsten zu
spüren meinen, da fand etwa Julius Nisle offensichtlich keine Anregung für seine
klassizistisch glatten, theatralischen Umrißzeichnungen; und am Ende des 19. Jahrhunderts
kann auch Curt Liebich nichts mit dem Gedicht anfangen, da er seinem
Wahlspruch „naturam si sequemur ducem, numquam aberrabimus" gemäß Hebel
auf die bäuerlich-naturalistischen Elemente reduziert (und ihn damit im literarischen
Bereich der von ihm ebenfalls illustrierten Heinrich Hansjakob und Ludwig
Ganghofer ansiedelt).

Von Hebel selbst wissen wir, daß er realistische Treue zum Detail jedenfalls
einer klassizistischen oder sentimentalen Überhöhung vorgezogen hätte. Mit den
Stichen von Benjamin Zix für die dritte Auflage der Alemannischen Gedichte war
er nicht durchwegs zufrieden. „Man glaubt eher eine Gottheit, die sich in der
fremden Kleidung nicht ganz verbergen kann, als ein Bauernmädchen zu erblicken
," lesen wir in seinen aufschlußreichen kritischen Bemerkungen. 8)

Hebel schlug die „Vergänglichkeit" als Motiv für eines der Bilder vor, aber für
ihn stand dabei nicht der Inhalt des Gedichts im Vordergrund. Seine Absicht war
vielmehr, dem mit dem Oberland nicht so vertrauten Leser mittels der Illustration
eine Information über die Landestracht zu geben, und er glaubte, für die männlichen
Figuren würden als Beispiel „der Vatter und Sohn in der Vergänglichkeit
die passendsten seyn" 9). Wohl zu Ehren des Landesherrn wurde dann jedoch der
„Schmelzofen" mit dem Prosit auf den Kurfürsten gewählt.

352


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-03-04/0170