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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 60
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-01-02/0062
Dienstag, 28. Juli 1795: Es regnet anhaltend und für diese Jahreszeit gewaltig.
Heute tritt der Rhein über die Ufer und setzt sein altes Bett unter unserem Lager
unter Wasser. Wenn dies so anhält, werden die Verluste groß sein, denn das Land
ist reif zur Ernte und das Gemüse sollte eingebracht werden. Die Bauern beten
in den Kirchen um Abwendung des Unheils. Wir sind darüber erzürnt, hilflos
beobachten zu müssen, wie wenig Mitgefühl die Bevölkerung angesichts des
Hungers uns entgegenbringt, um uns Lebensmittel zu einem über der Saison
liegenden Preis zu verkaufen.

Mittwoch, 29. Juli 1795: Die Wasser laufen ab, und das Unheil wird weniger
groß sein als erwartet. Unser Empfangsraum und der hübsche Garten, den wir
angebaut haben, sind überschwemmt und unterspült gewesen. Das wird sich
wiederherstellen lassen.

Samstag, 22. August 1795: Wir haben unser Lager verlassen, um zehn Tage in
Steinenstadt zuzubringen. Es tut mir nicht leid, denn das Lager ist von morgens
bis abends lärmerfüllt und es ist schwierig, darin Ruhe zu finden. Die Versorgung
darin ist miserabel. Man schafft kaum etwas herein, und was eingebracht wird,
muß zu einem übermäßigen Preis bezahlt werden. Bei dieser dürftigen Versorgung
mit Lebensmitteln wäre es nicht verwunderlich, wenn sie mit goldenem
Gewicht verkauft würden. Die Käufer in dieser Armee von Gentilshommes
(Edelmännern) sind ungeschickt und unfähig, sich zu enthalten, wodurch die
Preise sinken würden. Die Verkäufer sind unersättlich und stellen ihre Macht über
alles.

„Ansicht von Müllheim, Hauptquartier des Prinzen de Conde bis zum 1. Dezember 1795.
Diese Ansicht ist aufgenommen auf der Straße von Müllheim nach Steinznstadt, wo
unsere Armee am Ufer des Rheins kampierte. Die Bäder von Badenweiler, die man mit
den Resten eines römischen Baudenkmals sieht, befinden sich auf der Anhöhe hinter
Müllheim und in einigem Abstand erhöht die Ruine einer Burg, die wahrscheinlich älter
als 10. Jahrhundert ist". (Nach der französischen Unterschrift übersetzt) (Siehe Anm.b)

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