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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 75
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-01-02/0077
zehnt dieses Jahrhunderts der erste Kurkommissär — heute würde man Kurdirektor
sagen — in Badenweiler gewesen ist. Diesem Wirken in Badenweiler widmete St. größeren
Raum in seinen „Memoiren aus meinem Leben und meiner Zeit (1930). Seine Mutter
betrieb in Badenweiler, schon vor seiner dortigen Amtszeit, eine Fremdenpension. St. erste
Frau ist auf dem Friedhof in Badenweiler begraben.

9) Archives nationales francaises — AB XIX — 123 (40 Akten, 1. Heft. 3. Teil)

10) Veröffentlicht und mit Anmerkungen versehen von dem Grafen Gerard de Contades,
Paris, Didier et Co. 1882.

11) Siehe Abbildung. Vicomte Grouvel, Paris, der mit K. W. Beidek korrespondiert
und die Dokumente aus den französischen Archiven besorgt hat, meint, daß das Wort
tolpache (Tolpatsch) von dem ungarischen Wort„ Talpas" herrühre, das soviel wie
„Breitfuß" bedeute. Im Französischen wird es mit „lurdaud", „butor" und mitunter auch
mit „touche-a-tout" übersetzt (schwerfällig, unbeholfen, Tölpel, Naseweis, Besserwisser).
Sicher ist diese Bezeichnung den kühnen, unerschrockenen Reitern gegeben worden, um auf
ihre Rauhheit und Wildheit hinzuweisen. Mirabeau mit seinen „schwarze Maykäffer"
war dieses Wortspiels sehr wohl fähig. Prinz Louis de Rohan, Neffe des Kardinals, hob
im Jahre 1795 in Ettenheim ein Husarenregiment aus, das er auch „talpaches"
nannte. — Im Deutschen haben wir das Wort „Tolpatsch" für einen Menschen, der aus
derbgrobem Ungeschick eine Sache verdirbt oder beschädigt. Nach dem Herkunfts-
Wörterbuch des Großen Duden ist das in der Umgangssprache weitverbreitete Substantiv
in deutschen Texten seit dem Ende des 17. Jahrhunderts bezeugt, zuerst in der Form Tol-
batz. Es war ursprünglich Neckname des ungarischen Fußsoldaten und wurde in diesem
Sinne aus ungarisch talpas, „breiter Fuß, Infantrist, Bär, Tolpatsch (zu ungarisch talp"
Sohle, Fuß) entlehnt.

12) Berger-Levrault, Paris-Nancy 1897

13) Paris Egron 1824

14) Veröffentlicht durch Paul et Martial de Pradel de Lamase, Paris, Emile-Paul 1913

15) Paris, Dentu 1819

16) Sol — früher französischer Rechnungswert, besonders während der Revolution wurden
die Sols in Massen aus Glockenmetall geprägt. Aus Sol wurde Sou.

17) Carmagnole hieß in der Französischen Revolution ein auf den Hof sich beziehender
republikanischer Rundgesang und Tanz, der 1792 bei der Einnahme von Carmagnola in
Piemont aufkam. Der Anfang des Liedes lautete: „Madame Veto avait promis" und jeder
Vers schloß mit dem Refrain: „Dansons la Carmagnole-Vive le son du canon!" Der Name
dieses revolutionären Volksliedes ging nachher über auf ein Kamisol mit kurzen Schössen,
beinahe ohne Kragen, wie es von der Volksklasse während der Revolution meistens
getragen wurde.

18) Bis zum heutigen Tag findet dieser Wochenmarkt in Müllheim noch jeden Freitag
statt.

19) Dagobert, Sigmund, Graf von Wurmser (1724—1797) war österreichischer Generalfeldmarschall
, stammte aus Straßburg. Er trat 1741 in französische und 1762 als Oberst in
österreichische Dienste über. 1787 zum General der Kavallerie ernannt. In der Französischen
Revolution verlor seine Familie ihre Besitzungen im Elsaß. Im französischen Revolutionskrieg
erhielt er ein Armeekorps im Breisgau, mit dem er am 31. März 1793 den
Rhein zwischen Mannheim und Speyer überschritt, wo er sich mit dem Korps Condes
vereinigte. Zusammen mit der preußischen Armee unter dem Herzog von Braunschweig
hatte er anfänglich Erfolge, mußte aber im Dezember des gleichen Jahres wieder über den
Rhein zurückgehen. 1795 übernahm er, neben dem österreichischen Feldmarschall Graf von
Clerfayt (1733—1798) abermals den Oberbefehl am Rhein und entriß den Franzosen
Mannheim am 22. November. Darauf trat am 12. Dezember der Waffenstillstand ein..
Infolge der Fortschritte Bonapartes in Italien erhielt Wurmser als Feldmarschall den
Oberbefehl über die bis Tirol zurückgewichene österreichische Armee. Das Waffenglück
war ihm nicht hold. Mantua mußte er nach neunmonatiger Verteidigung übergeben.

20) Unter „Patrioten" wurden die republikanischen Soldaten Frankreichs verstanden.

21) Uber die Uhr mit mehreren Zifferblättern an den Decken der Räume in der Propstei
Bürgeln kennen wir einige Schilderungen aus früherer Zeit. So schreibt Professor Heinrich
Sander vom Gymnasium in Karlsruhe, der große Teile von Baden meist zu Pferd bereist
hat, in einem Brief an seinen Kollegen Professor Beckmann in Göttingen (Bernoulli:
„Kurze Reisebeschreibungen, Berlin, 1780) u. a.: „Von Grötzingen und Müllheim geleiten
mich gute Freunde nach der Propstei Bürgeln. Schrecklich ermüdend und gefährlich
für Menschen und Tiere sind öfters die Wege in diesen bergigen Gegenden . . .". „Auf dem
Todtmoos hatte ich schon den Pater Oberpfleger von St. Blasien getroffen, der von der

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