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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 186
(PDF, 42 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-01-02/0188
Etymologisch nicht gesichert ist die Hypothese, der Name sei vom Beruf des „Türmer"
weiter zu „Turmeier" abgeleitet worden; die Auffassungen der Namensforscher sind verschieden
. Hans Bahlow im Deutschen Namenslexikon (Hamburg 1967):
Dürmeyer, von: Durmeyer, verdankt den Namen nach der Wohnstätte, wo „dur" wie in

Durbach, Durlangen, den Ort am „Wasser" meint.
Dagegen J. K. Brechenmacher im Etymolog. Wörterbuch d. Deutschen Familiennamen

(Limburg 1959):

a) Tur(n)meier: Meier, auf desesn Anwesen ein (Wehr-)Turm stand; wie 1342 des
Durmeyers Hof zu Bernhausen (bei Stuttgart);

b) Turner, Durner, Dürner, die ältere Form von Türmer, war der Turmwächter.
Sprachlich überzeugt wohl die Deutung a) von Brechenmacher 2).

L Der älteste bekannte Stamm hatte sich im Raum Regensburg-Kelheim weit verbreitet.
1385: Turmayr Andre von Teugn (östl. v. Kelheim)

1400: Thurmair Michel und Marx in Aunkofen, bei Abensberg, südl. von Kelheim
1411: der Durmayr, Dytrich in Unterschneidthart bei Kelheim;

Turrmair Paett von Arnhoffen bei Kelheim
1434: Turmair Hans zu Regensburg

1450: Turmaier Peter zu Abensberg, Hof- und Weinwirt, Stadtrat
1479: Thurmayer zu Peyern (Bayern), Region Regensburg
1561: Thurmaier Jakob und Michael zu Abensberg bei Regensburg
1585: Diermeyer Leonhard zu Teublitz b. Regensburg und

Diermeyer Andre von Adlersberg bei Kallmünz, nö. v. Regensburg
1590: Dürmeyer Michael von Demelsdorf bei Fuhrn ü. Schwandorf,

nördl. v. Regensburg

Weitere, vereinzelte Namensvorkommen:

1342: des Durmeyere Hof zu Bernhausen bei Stuttgart

1412: Turnmaier Ulrich zu Kempten

1420: Dürmayer Ferdinand aus der Pfalz bei Mainz, und Söhne Magnus und Peter,

später in Passau
1482: Turmaier Ulrich in Altdürnbach, in Nieder-Bayern
1560: Türrmaier Hans von Faurndau bei Göppingen

Thüremayr Wolf aus Strengberg bei St. Pölten (Österreich)
1570: Tormayer Henni, Brauer zu Halberstadt
1589: Tuermair, Mathäus zu Pirkha bei Vilshofen in Nd. Bayern

II. Zu gleich früher Zeit erscheint vereinzelt der Familiennamen erstmals im vorderen
Wiesental und rund um Basel:

in Steinen, 1415: Turmayger Heintzmann, als st. bläsischer Dinghofhuber
1490: Durmeiger Hans, der Alte, und
1516: Durmeiger Hans, der Junge

in Brombach, 1464/70: Dürrmeiger Fridolin, st. bläs. Mönchspriester, Vicar;
nach 1470 als Propst im st. bläs. Baselamt

in Tüllingen, 1563: Dürmeiger Hans, Vogt zu Tüllingen, später die Erben
um 1625: heiratet Hans D. von Tüllingen nach Riehen-Bettingen
in Bettingen-Riehen, 1591: Dürrmejer Hans, der Beck, heiratete in Riehen
1594: Dürrmeier Jakob, und 1639: Dürrmeier Hans

in Weil, 1571: Diermeijer, Dürmeijer von Tüllingen, Amtsverweser in Weil
in Binzen, 1594: gen. Dürrmeyer, Hans (Schindelin, gen. . . .)

Die Abstammung des holländischen Zweiges vermutet Adrian D. im oberrheinischen
Raum aufgrund der Häufigkeit des Vornamens „Hans" und der evangelischen Konfession
seiner Vorfahren, die mit dem Stammvater Florenz Adolph aus Westerkappeln
bei Osnabrück 1742 nach Rotterdam ausgewandert sind. In Westerkappeln sind die
Dürrmeier seit etwa 1660 nachgewiesen.

Derzeit leben noch andere Namensträger und Verwandte an zahlreichen Orten in
Holland: in Rotterdam und Umgebung (die meisten), Den Haag, Utrecht, Arnheim
(und Umgebung), Amsterdam, Haarlem, Purmerend, Voorschoten, Leiden, Leiderdorp,
Soestdijk, Bunnik, Gorinchem, Schiedam, Hoogvliet, Alblasserdam, Dordrecht, Breda,
Heelsum, Nijmegen, Groningen, Delfzijl, Winsschoten, Exloo. Viele sind durch und
aus Holland weiter nach Nordamerika, Kanada, Süd-Afrika, Neuseeland, England,
Indonesien, Suriname, Curacao, Australien gewandert.

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