Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 216
(PDF, 36 MB)
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hinsichtlich eines lederbraunen Topfbodenstücks, spätlatene, früher Sigillata (3.
Drittel 1. Jh.) und der anhand der Schlackenfunde rekonstruierbaren Rennöfen zu
werten 6). Diese römische Bohnerzverhüttung aus dem nahen Hertinger Wald
übernimmt hier mit sehr großer Wahrscheinlichkeit den bisherigen keltischen Abbau
. Leider erscheint es ziemlich aussichtslos, aus den dort heute noch feststellbaren
zahllosen Erzgruben, solche mit Hilfe datierender Scherben als keltisch nachzuweisen
. Hier kann nur ein glücklicher Zufall wie auch beim „Hebelhof" weiterhelfen
.

Wie schon erwähnt, ist für die Römerzeit erstmalig im „Hebelhof" Hertingen
römische Eisenverhüttung und damit auch römischer Bergbau im 1,5 Kilometer
entfernten Hertinger Wald nachzuweisen, Abb. 5. Es handelt sich hier um einen
sogenannten „Nebenerwerbsbetrieb" im Zusammenhang mit einem größeren
römischen Gutshof (villa rustica), der sich ganz in der Nähe durch entsprechende
Funde ankündigte. Es ist recht unwahrscheinlich, daß die Verhüttung und der
Abbau im Hertinger Wald nur von dieser Stelle aus erfolgte. Alle römischen Höfe
um den Hertinger Wald waren wohl daran beteiligt. Hier bleibt einiges an planmäßiger
Feldforschung noch zu tun. Anhand der gefundenen Sigillata und
Grobkeramik mag hier der Abbau und die Verhüttung vom Beginn der römischen
Besetzung bis zu ihrem Ende durch die Alemannen gedauert haben. Ein
Rennofen mit Abstichloch und Abstichrinne ließ sich durch ein größeres Schlackenstück
mit Fließwülsten und dem Rinnennegativ an der Unterseite (14 cm breit,
4 cm tief) nachweisen, Abb. 6. Die Lehmwandung zeigte sich noch an einem
kleineren Stück. Hier war in einen Riß die glühende Schlacke eingedrungen. Hansjosef
Maus vom Geologischen Landesamt Freiburg konnte an Schlackenproben
eine sehr saubere Trennung des Eisens von der Schlacke feststellen, die langsam

Abb. 6

Hertingen Abstichschlacke

mit Fließwülsten. Aufkleber 3,8 cm

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