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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 232
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0026
5) Ausrichtung der Grube:

Nach dem Schachtabteufen muß die Lagerstätte durch Auffahren eines Streckennetzes
erschlossen d. h. „ausgerichtet" und für den Abbau unterteilt d. h. „vorgerichtet
" werden. Am Anfang kam es darauf an, möglichst schnell große Vorräte
zu erschließen, um eine gute Förderquote zu erhalten. Als Hauptfördersohle wurde
zunächst die 793mS nach N und S vorgetrieben. Von einer ansteigenden („schwebenden
") Strecke aus wurde nach N hin als benachbarte höhere Sohle die 754mS
getrieben. Zwischen diesen beiden Sohlen wurden die ersten Abbaue angelegt. In
dem nach W einfallenden Kalilager wurde dann von einer einfallenden Strecke aus
die 812mS aufgefahren. So wurde die erste Abbaureihe unterhalb der 793mS vorbereitet
. In den ersten Jahren wanderten die Abbaue beiderseits der 793mS langsam
nach N, bis sie 1936 die sog. Basaltzone antrafen. Man wagte zunächst nicht,
diese zu durchörtern und mußte daher das Kalilager nach andern Richtungen aufschließen
. Nach W stieß man zur 868mS vor (1937), nach O fuhr man zur 647mS
hoch (1942). Von hier wurde ein Querschlag zum Schacht 2 getrieben, aber erst
später angeschlossen. Ab 1944 begann die Erschließung der östlichsten Lagerteile
zwischen 647- und 500mS. Bei 600 m erreichte man die Grenze der Bauwürdigkeit,
weil das Kalilager z. T. vertaubte und geringmächtiger wurde. Als westlichste und
damit tiefste Sohle wurde 1958/59 die 940mS aufgefahren. Man befand sich hier
am Rande der durch geophysikalische Messungen bekannten Muldenrandstörung,
an der das Kalilager nach W zur Grißheimer Scholle mit 1500 m Tiefe absinkt.

2 Strecken folgten dem Einfallen bis 1100 m Teufe.

Das S-Feld wurde erschlossen durch Vortrieb der 754- und 647mS nach S
(1944/50). Es ist gekennzeichnet durch mehrere Einmuldungen. Dies ergab kurze,
tektonisch schwierige Abbaue mit Einfallen von 40—70°, z. T. sogar überkippt.
1967 liefen die letzten Abbaue des S-Feldes aus. Auch im SW-Feld waren mehrere
Abbaue stark gestört. Einige schlechte Lagerteile mußten umfahren werden.

1951 hatte man die Basaltzone durchfahren und das Kalilager in guter Beschaffenheit
angetroffen, östlich dieser Zone erwies sich das Lager als eine nach O
einfallende Mulde von 800/1000 m Tiefe. Die 793mS wurde nach N einfallend
weitergetrieben bis zur 850mS, welche am 7. Dezember 1962 mit Schacht 3 durchschlägig
wurde. Die Förderung aus dem Heitersheimer Revier wurde durch Schacht

3 zu Tage gebracht.

Durch Bohrungen und Geophysik war das Kalisalz in steiler Lagerung NW
von Schacht 3 festgestellt. Um diesen als Diapir-West-Feld bezeichneten Teil zu
erschließen, wurde 1966 von Schacht 3 aus die 500mS ausgefahren. Als Verbindung
wurden von der 900- zur 500mS zwei Alimak-Aufhauen hochgebrochen und
die 850mS als Hauptförderstrecke angelegt. Als Zugang zu den Teilsohlen der
Abbaue wurde aus der 850mS mit 12°/o ansteigend eine Wendelstrecke im liegenden
Steinsalz hochgefahren. Ab 1970 kam die Hauptmenge der Förderung aus
dem Diapir-West-Feld, nachdem zwischenzeitlich nordöstlich von Schacht 3 das
Diapir-Ost-Feld in der Grundstrecke die Bauwürdigkeitsgrenze erreicht hatte.
(Abb. 2)

6) Abb auv er fahren und Versatz:

1927 war das erste Abbaufeld zwischen 793- und 754mS vorgerichtet. Geplant
war Totalabbau mit Versatz. Es wurde eine ganze Reihe von Abbauversuchen
durchgeführt. Man entschied sich für den streichenden Strebbau mit schwebendem
Verhieb und Vollversatz: d. h. es wurde das Lager streifenförmig abgebaut,
jeder Streifen 4 bis 6 m breit von der unteren zur oberen Sohle fortschreitend.
Die Sprengbohrlöcher wurden entgegen dem Schichtfallen angelegt. Nach dem
Sprengen wurde der neu entstandene Hohlraum mit Stempeln ausgebaut. Der
vorhergehende Abbaustreifen wurde versetzt, das heißt zugefüllt. Als Ver-

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