http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0030
Übergabestelle von der Rutsche in der Abbaustrecke auf den Panzerförderer in der
Förderstrecke (Foto: Nußbaum)
3 transportiert. Dieses Abbauverfahren war dadurch ausgezeichnet, daß im Abbau
keinerlei Förderung erforderlich war: die Materialbewegungen in Abbau und
Versatz wurden durch die kostenlose Schwerkraft bewerkstelligt. Die leichte Zugänglichkeit
der einzelnen Teilsohlen über die Wendelstrecke ermöglichte den Einsatz
gleisloser Fahrzeuge: Bohrwagen, Schießfahrzeuge zum Einblasen von
Sprengstoff in die Bohrlöcher, Fahrlader zum Wegladen von Haufwerk, Transporter
für Reparatur- und Montagearbeiten sowie für Mannschaftstransport und
Aufsicht. Zur besseren Verständigung diente Sprechfunk.
7) Sprengmittel:
Für die Gewinnung des Kalisalzes war Schießarbeit erforderlich. Bei den Betriebskosten
spielten die Sprengmittel — Sprengstoffe und Zünder — eine nicht
unwesentliche Rolle. Wegen einer möglichen Gefährdung durch Schlagwetter durften
ab 1929 im frischen Feld nur noch Wetter-Sprengstoffe verwendet werden:
Wetter-Nobelit. In den Abbauen schoß man bis 1945 mit Chloratit, bis 1966 mit
Donarit 1, der dann von Donarit 3 abgelöst wurde. 1941 wurde die Schießarbeit
wegen häufiger fehlerhafter Zündschnur auf elektrische Zündung umgestellt.
Mehrfache Betriebsversuche brachten 1954 Millisekundenzünder für den Strek-
kenvortrieb. Der Patronendurchmesser wurde bei der Verlängerung der Bohrlöcher
von 25 auf 28 mm erhöht. Wasserbesatzampullen brachten nur teilweise
bessere Leistung. Für die Aufbewahrung von Sprengmitteln waren besondere
Sprengstofflager erforderlich. Nicht weniger als 16 derartige Lager wurden im
Kaliwerk Buggingen im Laufe der 50 Betriebsjahre erstellt. Für den Transport
der Sprengmittel in die Abbaue und Vortriebe dienten zunächst Blechkisten; ab
1966 wurden die Sprengstoffkartons in Traggurten befördert, wofür eine be-
236
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0030