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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 258
(PDF, 36 MB)
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Streckenausbau, vom Gebirgsdritck zerstört (Foto: Nußbaum)

werden. Dies führte zu Personalabbau und Betriebskonzentration auf das
Diapir-West-Feld sowie Einschränkung des Fabrikbetriebes. 1972 mußten 2 Betriebspausen
von zusammen 3 Wochen eingelegt werden. Erst das Anlegen einer
Freihalde für etwa 15 000 t KsO ungetrocknetes Fabrikat und ein mehrwöchiger
Streik im elsässischen Kalibergbau erlaubten ab September normale Produktion.
Am 13. 4. 1973 wurde die Förderung eingestellt und mit einer Restbelegschaft
die Stillegungsarbeiten begonnen.

Die Gründe für den Untergang des Kaliwerks Buggingen sind zahlreich und
in erster Linie bedingt durch die Lagerstätte. Die Tertiärschichten sind noch
nicht so fest wie die Zechsteinschichten Norddeutschlands; sie erfordern daher
einen teueren Ausbau der Strecken und z. T. der Abbaue. Aus dem selben
Grund mußte in Buggingen Versatz eingebracht werden. Die hohe Temperatur
bedingte untertage eine nur 6-stündige reine Arbeitszeit vor Ort, was einem
höheren Zeitlohn gleichkommt. Die Methanführung der Tertiärschichten zwang
zu straffer Durchführung des Schlagwetterschutzes; dies war eine besondere
Belastung, da Buggingen die einzige Schlagwettergrube des deutschen Kalibergbaus
war. Dies verteuerte die Investitionen für Elektrogerät und Schießbetrieb.
So erklärt es sich, daß Buggingen wesentlich höhere Gestehungskosten auswies
als die anderen Konzern-Werke. All diese Nachteile waren so schwerwiegend, daß
demgegenüber der Vorteil des reicheren Salzes nicht zum Tragen kam. Wesentlich
für die Stillegung war das immer weitere Auseinanderklaffen von Erlös und Unkosten
. Den alljährlich wiederkehrenden Lohn- und Gehaltserhöhungen sowie
der Steigerung der Materialkosten standen weltmarktbedingt rückgängige Erlöse
gegenüber. Lange Zeit war es gelungen, durch Rationalisierung die Unkostensteigerung
auszugleichen. Eine Fortsetzung der Rationalisierung durch noch
leistungsfähigere Geräte scheiterte an der Engräumigkeit der Bugginger Grubenbaue
. Eine Besserung der Ertragslage durch Erhöhung der Förderung war auch
nicht mehr möglich, weil der Absatz seit 1966 nur noch zurückging. So blieb
als letzte Konsequenz nur noch die Stillegung.

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