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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 265
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0059
Stollen 15 im Hörnle-Wald
bei Rintel („Rheintal")
(Aujn. Albiez)

sperren führten dazu, daß oft Erz auf Halde genommen werden mußte. So lagen
Ende 1942 noch 18.383 t Roherz auf Halde. Vor dem Hauptförderstollen erstellte
man 1 Bürobaracke, 1 Waschkaue und 1 Maschinenhaus; hier war 1 stationärer
Kompressor untergebracht, der den gleichstarken fahrbaren ersetzte. Das dort
aufgestellte Trafohaus steht heute noch.

Den Untersuchungen bei Lipburg war vom Reichswirtschafts-Ministerium
(RWM) Aufschlußförderung zuerkannt. Diese bestand in einem verlorenen Zuschuß
von 3 RM/Tagwerk für die reinen Untersuchungsarbeiten. Dies entsprach
etwa 14 °/o der Gesamtkosten. Das Lipburger Eisenerz gehört zu den ärmsten
Doggererzen; sein Wert besteht in seinem hohen Kalküberschuß, der es als Zuschlag
bei der Verhüttung silikatischer Erze geeignet macht. Wegen der Kleinheit
und Gestörtheit der Lipburger Doggerscholle waren nur kleine Abbaubetriebe
möglich; dies führte zu hohen Betriebskosten. Die sicheren und wahrscheinlichen
Erzvorräte wurden 1940 auf 623.800 t gewinnbares Erz geschätzt. Dabei waren
Abbauverluste von nahezu 50 °/o einkalkuliert. Eine Aufbereitung des Roherzes
kam nicht in Frage, weil ein wirtschaftliches Aufbereitungsverfahren damals nicht
zur Verfügung stand. Die Entfernung zu den Hüttenwerken in Westfalen beträgt
600 km und die damaligen Frachtkosten betrugen 3 RM/t Erz = 20 RM/t Roheisen
. Für die Zeit vom 1. 4. 1939 bis 30. 6. 1940 betrugen die Gestehungskosten:
198.925 RM. Diese wurden aufgebracht durch die Auf Schlußförderung: 28.500 RM
durch Erlös aus dem Erzversand: 66.781 RM

durch eigene Zuschüsse: 103.644 RM

Die Rohstoffbetriebe der Vereinigten Stahlwerke in Dortmund forderten bei
Kriegsbeginn die Stillegung des Betriebes Lipburg. Der Wert des Erzes wurde dabei
mit 3,2 RM/t beziffert. Die örtliche Betriebsleitung erwirkte jedoch den Weiterbetrieb
wegen des hohen Kalküberschusses. — Am 5. 5. 1942 verfügte das RWM

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