Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 280
(PDF, 36 MB)
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des Gipsmühlengebäudes (1934) brachte die dringend erforderliche Modernisierung
der Übertageanlagen. Zusätzlich nahm man die Herstellung von Stuckgips
auf. Im Zweiten Weltkrieg blieb das Werk bis 1944 in Betrieb. Die Belegschaft
wurde durch 5 Kriegsgefangene, später 5 Ukrainer erweitert. Die Grube war
wegen der engen Stollen und der Feuchtigkeit nicht als Verlagerungsbetrieb geeignet
. In der Fabrik stellte man Zitolit-Platten her. Der 270 m lange Stollen
ging zu Bruch; es stand damit nur noch der 150 m lange nördlichste zur Verfügung.
(Zahlentafel 1).

Im Juli 1945 wurde das Werk mit 2 Mann wieder eröffnet. Zum regulären
Betrieb wären 20 Mann erforderlich gewesen. Außerdem mangelte es an allen
Betriebsmitteln, insbesondere an Gleis + Förderwagen + Preßluftrohren. Die Fabrik
sollte jährlich 42.000 qm Leichtbauplatten herstellen. In der Grube wurde
Gedingearbeit (Akkord) eingeführt. 1948 forderte das Bergamt einen neuen Stollen
als zweiten Ausgang, der aber z. T. im N über die Grenze des verliehenen Gipsgrubenfeldes
hinausgeraten wäre. Wegen Mangels an Gipssteinen ging man dazu
über, aus alten Abbauen südlich des Förderstollens heruntergebrochene Gipssteine
zu gewinnen. Dieses Verfahren war jedoch sicherheitlich bedenklich und wurde
vom Bergamt verboten (1954). Zur zusätzlichen Stromversorgung neben der
Wasserkraft stellte man ein Dieselaggregat auf.

Mehrfach beanstandete die Kundschaft den Baugips wegen seines Anhydritgehaltes
. In den westlichen Abbauen stand — wahrscheinlich an einer Verwerfung
— z. T. Lehm an. Der Gips ging gegen das Berginnere immer mehr in Anhydrit
über. Da kam es in der Nacht zum 28. 11. 1954 zu einer Bruchkatastrophe, glück-

Südliche Förderstrecke auf der
512-m-Sohle. An der Firste
die 4eckige, hölzerne
Wetterlutte. 1957
(Aufn. G. Albiez)

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