Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 281
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0075
licherweise ohne Personenschäden. 2 Förderwagen (Muldenkipper), die bei 80 m im
Stollen abgestellt waren, wurden von einer Druckwelle aus dem Stollen gejagt und
über die Wehra hinweg auf das linke Ufer geworfen. Der Stollen selbst lag bei
85 m auf 4 m Länge zu Bruch. Eine Abbaukammer von 40 x 6 m Grundfläche war
ebenfalls zerbrochen; lokal war hier Schlamm eingedrungen. Gleichzeitig kam es
oberhalb dem Weg Wehr-Schwörstadt zu umfangreichen Geländerutschungen, die
etwa 2 Mio cbm Gestein in Bewegung setzten. Solche Massen können bei einer
Abbaumenge von jährlich 3.000 cbm Gipssteinen kaum vom Bergbau in Gang
gesetzt werden. Es ist vielmehr anzunehmen, daß das übersteilte westliche Ufer
der Wehra wieder einmal abbrach. Dieses durch den Gebirgsbau bedingte Verhalten
kann durch den Bergbau höchstens beschleunigt werden.

Am 1. 5. 1955 wurde das Gipswerk Wehr mangels Rohgips stillgelegt. Die
Gipsmühle wurde demontiert. 1958 verkaufte die Firma Gebhardt & Co, deren
Hauptteilhaber inzwischen die Schweizer Gipsunion geworden war, das Gelände
am Gipswerk an die Stadtgemeinde Wehr. Das Lehen von 1877 besteht immer
noch.

lf) Maulburg:

Südlich von Maulburg waren westlich der Straße nach Adelhausen im Gewann
Thalhalden 2 Gipsgrubenfelder verliehen. Inhaber des nördlichen, 27 ha großen
Lehens, war 1828 Bartlin Grether aus Maulburg. Im Verleihungsriß Nr. 54 des
Bergamts Freiburg sind 2 Stollen und 1 Schacht nachträglich eingetragen. 1886
ging das Grubenlehen als Erbe auf die Brüder Karl und Bartlin Grether über.
Ihr Briefkopf lautete: „Gips-Werke Gebr. Grether — Maulburg — Bau- und
Ackergips". 1902 wurden „2 unterirdische Gipsbrüche im Gewann Thalhalde"
stillgelegt. Zur Verarbeitung des Rohgipses war am Gewerbekanal im Osten der
Gemarkung Höllstein eine Gipsmühle erstellt worden.

Das südlich anschließende Gipsgrubenfeld war 13 ha 51 ar groß und 1874 an
Jakob Heil in Maulburg verliehen worden. 1890 ging es an Ernst Grether, Maulburg
über. Nach einem Plan von 1874 war auf der Thalmatt ein Stollen nach W
getrieben, der bei 40 m in Gips kam. Das Abbaufeld ist mit 65 x 35 m Fläche eingetragen
. 1904 fiel die Grube ins Bergfreie, d. h. das Lehen wurde wegen Nicht-
betriebs aufgehoben.

lg) Höllstein:

1896 mutete Karl Grether in Firma Gebrüder Grether in Maulburg einen
längst verlassenen Stollen im Walddistrikt Höllstein. Die Mutung wurde jedoch
vom Bergamt Karlsruhe für ungültig erklärt, weil Gips nach dem neuen Berggesetz
von 1890 Grundeigentümermineral ist. Ob der Betrieb aufgenommen wurde,
läßt sich nicht mehr feststellen. 1948 ließ die Breisgauer Portland-Cement-Fabrik
Kleinkems südlich Höllstein oberhalb des Thalbrunnens einen Stollen auf eine
alte Gipsgrube treiben. Als jedoch von Sehringen genügend Zementgips erhältlich
war, wurde die Untersuchungsarbeit in Höllstein wieder eingestellt.

östlich vom Ort Höllstein befand sich am Gewerbekanal eine Gipsmühle.

1h) HUsingen:

In einem Bericht nach Karlsruhe erwähnt der Burgvogt Sonntag 1797 einen
Martin Sturm als Beständer der herrschaftlichen Gipsgrube bei Hüsingen; dieser
habe eine vorbildliche Buchführung über Gipsabsatz und Erlöse (Ebner 1957,
S. 37).

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