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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 282
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0076
Diese Gipsgrube lag in der Talnische des kleinen Dachsberggrabens (Disch 1971,
S. 152). Zu dieser Grube dürfte wohl die sw von Höllstein, aber auf Gemarkung
Hüsingen gelegene Gipsstampfe, die noch im Meßtischblatt von 1922 eingetragen
ist, gehört haben. Die Gipsgewinnung muß aber schon vor 1891 aufgehört haben,
denn beim Bergamt sind keine diesbezüglichen Akten vorhanden.

Ii) Wollbach:

Die imWollbacher Ortsteil Nebenau gelegene Gipsgrube „Eulenloch" ist die
südlichste der in der Vorbergzone entstandenen Gipsgruben. Hier liegt das Gipslager
allerdings nicht neben dem Kristallin des Schwarzwaldes, sondern in einer
Muschelkalkscholle am Westrand der Schopf heimer Bucht, genauer: westlich der
Weitenauer Vorberge.

Bei Bohrversuchen auf Steinkohle fand man 1758/66 die „Blauen Letten" in
vorzüglicher Menge und Güte. Diese wurden fortan als Dünger abgebaut. Gleichzeitig
hatten Schürfversuche auf Gips Erfolg (Schülin 1962, S. 536). Das Gipslager
von Nebenau steht z. T. zu Tage an. Es ist der Gips des Mittleren Muschelkalkes
, wie im Dinkelberg (v. Alberti 1852, S. 468).

Die erste Verleihung datiert von 1838 und umfaßte 6 ha 75 ar. Es besteht ein
Grubenplan von 1840, aufgenommen für Christian Mühlgay von Kandern, der
somit der erste Beliehene gewesen sein dürfte. 1865 wurde das Grubenfeld weiterverliehen
an den Gipsmüller Josef Britschin in Hammerstein. 1883 ging das
Lehen über an die Ehefrau des Ernst Friedrich Dietz geb. Wilhelmine Britschin in
Hammerstein. Der Grubenplan wurde 1884 nachgetragen: danach befand sich
direkt neben dem Bach ein 40 Fuß tiefer Schacht mit einem alten ersoffenen
Abbau. Weiter bachabwärts ist ein „alter Stollen" eingetragen, davor eine „Berghalde
". Ein „neuer Stollen" war 1884 etwa 70 m lang. Das Lehen war inzwischen
auf 13,5 ha erweitert.

1891 arbeitete nur der Besitzer mit 1 Arbeiter, und das nur einige Tage im Frühjahr
. Es wurde Ackergips erzeugt. 1892 ist auch eine Gipsmühle erwähnt. 1898
ergab die Befahrung des Großh. Bergmeisters, daß das Stollenmundloch auf 25 m
solide ausgemauert sei; dann folge Holzausbau, der zerbrochen sei, so daß der
Abbau nicht zugänglich war. 1899 stellte der Bergmeister fest, daß nur ein 90 m
langer Stollen, aber keine Abbaukammer vorhanden sei. 1904 war der Betrieb
noch unverändert winzig. In 4 Jahren war der Stollen nur 2 m weitergetrieben
worden und der Wert der Förderung lag unter 100 Mark. Der Absatz an Düngegips
war rückläufig. 1909 waren an 28 Arbeitstagen nur 200 Doppelzentner =
20 t Gips im Wert von 60 M gewonnen worden. In diesem Jahr ging die Grube
an Albert Dietz über. Dieser gab den Stollen auf und gewann den Gips im
Tagebau sw der Grube am rechten Ufer des Siegenbaches, wo allerdings die Wände
zu steil wurden und die Grundfläche zu klein war. 1920 besserte er mit 2 Mann
den Stollen aus und verkaufte die Grube 1921 an die Eheleute Benedikt Kaiser
in Kandern. 1922 war die Belegschaft auf 4 Mann gestiegen. Man klagte über den
hohen Fuhrlohn und die teure Fracht auf der Nebenbahn: das Rohmaterial wurde
nämlich auf die Gipsmühle nach Kandern geschickt. 1924 wurde der Betrieb dann
wegen Unrentabilität eingestellt.

2a) Sulzburg:

Südlich der Kreisstraße Sulzburg-Laufen stand früher eine Ziegelhütte und
südlich davon in den Gewannen Geflug - Freisig war der Gipskeuper längere
Zeit in Abbau genommen. Die erste Belehnung geht auf das Jahr 1825 zurück und
umfaßte eine Fläche von 9 ha 29 ar. Auf einem Plan von 1881 (Verleihungsriß 63)
ist eine Gipshütte 140 m westlich der Straßengabel und ein Stollen von 245 m

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