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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 286
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0080
2d) Sehringen:

Die älteste Nachricht über Düngegips-Gewinnung bei Sehringen stammt von
1747 (Scheffelt 1958, S. 30). Eine Gipsgrube in der Nähe von Haus Baden ist
1783 erstmals erwähnt. Sie wurde betrieben von Johann Georg Krafft in
Niederweiler (Scheffelt 1954, S. 114). 1826 wurde sie an Georg Krafft, Niederweiler
und Johann Michael Huß, Badenweiler verliehen. Die Familie Krafft
hatte in Niederweiler eine Gipsmühle in Betrieb (später Töpferwerkstatt Baier).
Für die Anlage einer Bergehalde im Gemeindewald erhielt die Gemeindekasse
Lipburg jährlich 4, später 8 Gulden. In Betrieb war damals der oberste Stollen
bei 539,5 m NN (Meereshöhe). Man scheint nur periodisch gearbeitet zu haben.
Nach einer Stillegung wurde die Grube 1880 erneut in Betrieb genommen und
dabei ein neuer Stollen 10,5 m unter dem alten vorgetrieben: die 529 m-Sohle.
Er war im Nebengestein nach O angesetzt und kam nach 50 m in den Gips. Als
Ausbau diente Türstockzimmerung. 1883 wurde das Grubenfeld neu verliehen
an Ludwig Krafft Witwe mit 27 ha Fläche. 1891 verzichtete das Bergamt auf
die Vorlage einer Arbeitsordnung, weil nur 2 Mann an jeweils etwa 200 Arbeitstagen
beschäftigt waren.

1893 berichtete der Bergmeister, daß zum Sprengen Schwarzpulver in Patronen
mit Zündschnur verwendet werde. 60 m vom Stollenmundloch befand sich
ein Luftschacht. Gearbeitet wurde nur im Winter im Akkord mit 2 Mann. Gustav
Krafft übernahm den Betrieb in eigener Regie. Um 1898 betrug die Produktion
jeweils etwa 3 000 Doppelzentner Düngegips zum Einheitspreis von 40 Pfennig.
Die Schichtlöhne beliefen sich auf 2,5 bis 3 Mark im Akkord ohne Pulver und
Gezähe. Der Luftschacht wurde zugeworfen, um sich den Neuausbau zu er-'

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