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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 301
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0095
Auf dem Maienbühl bei Riehen ist wie auch in Äugst neben dem am Ort
vorhandenen Muschelkalk auch Buntsandstein verbaut und zwar auch aus dem
Bereich Maienbühl — Unterinzlingen. Sonst ist in Äugst der Kalkstein des
Hauptmuschelkalkes der gängige Mauerstein. Ob dabei auch schon die rechtsrheinischen
Vorkommen zwischen Grenzach und Nollingen ausgebeutet wurden,
wissen wir nicht, aber es ist durchaus wahrscheinlich, weil ja auch der Buntsandstein
von Degerfelden für Äugst abgebaut wurde 3).

Römische Steingruben wurden also im Markgräflerland an verschiedenen
Orten betrieben, wobei sich besondere Schwerpunkte im Bereich Britzingen (tertiäre
Kalksandsteine und Plattenkalke), westlich Badenweiler (Hauptrogenstein)
und vielleicht auch bei Grenzach-Wyhlen (Muschelkalk) abzeichnen.

3 Mittelalterlicher Steinabbau

3.1 Das Untersuchungsmaterial

Zur Beurteilung des mittelalterlichen Steinabbaus steht ein verstreutes, sehr
uneinheitliches, nur punktuell wirklich systematisch bearbeitetes „Urkunden-
Material" zur Verfügung.

Da gibt es echte Urkunden, wie die Nachweise von Eigentum der Basler Münsterbauhütte
an Steingruben bei Steinen (1388, 1469), die Seith (Markgräflerland
10, 1939, S. 93) erbringen konnte. Für weitere solche Nachweise sind wir
auf den Zufall angewiesen.

Dann stehen uns zur Untersuchung mittelalterliche Bauwerke zur Verfügung,
vor allem Burgen und Kirchen, seltener ländliche Bauwerke (dafür als Beispiel
nur ein Türbogen im „Hirschen" in Obereggenen von 1477, ein Torbogen in
Haagen von 1485, beide aus Buntsandstein).

Neben einer im Zusammenhang mit baugeschichtlichen Studien am Röttier
Schloß gegebenen knappen Übersicht über die Bausteine (Wittmann 1951) wurde
bislang nur die Badenweiler Burg einer gründlichen Analyse unterzogen (Wittmann
1973). Die systematische Untersuchung weiterer Burgen steht noch aus.

An den alten Kirchen, insbesondere den Kirchtürmen, sind es die Werksteine
(Hausteine, Fenster- und Türfassungen, Gewölberippen, Gesimse u. a.), die Aufschluß
geben. Vom Mauerwerk ist meist wegen des Verputzes nichts zu sehen.
Für das südliche Markgräflerland wurden einige Daten auf Werkstücken bereits
genannt (Wittmann 1971, S. 26) 4), aber alle verbleiben im 15. Jahrhundert. Eine
Reihe von Hinweisen findet man auch bei Heimann (1971). Ein Glücksfall und
eine einmalige Gelegenheit zu systematischer und zugleich vollständiger Analyse
der Mauerwerke war 1974 der Neuverputz der Tüllinger Kirche (Wittmann &
Heimann 1978).

Ein weiteres noch unbearbeitetes Material sind die mittelalterlichen Epitaphien.
Leider ist davon nur wenig vorhanden. Was aus den „Kunstdenkmälern" (Kraus
1901) auszuziehen ist, weckt nur bescheidene Hoffnungen. Immerhin finden wir
dort in Badenweiler das Epitaph des Egeno comes de Friburga von 1332 aus
„rothem Sandstein" und des rector Wern. Buger decanus von 1521 ebenfalls aus
Buntsandstein. Von St. Ilgen wird ein „Sandstein"-Epitaph des frater Johann
Intor von Freiburg von 1403 genannt, noch fraglich, ob tertiärer oder triassischer
Sandstein. Die Turmhalle von Britzingen birgt ein schönes Epitaph aus Britzinger
Kalksandstein (? von 1577).

3.2 Die Steingruben

Der Buntsandstein ist der wichtigste Hau- und Werkstein. Hier vom Objekt
her eine bestimmte Grube anzupeilen, ist aussichtslos, weil die weite Verbreitung
des Gesteins, vor allem im Weitenauer Bergland, das unmöglich macht. Archivalien

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