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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 316
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0110
Zur Namengebung der Erdmannshöhle bei Hasel (Lörrach)

Ein Beitrag zur Anthropospeläologie *)
von Ernst Schneider

Beschreibungen der Erdmannshöhle bei Hasel (Lörrach) aus dem 19. und 20.
Jahrhundert bieten in volkskundlicher Hinsicht bemerkenswerte Aspekte vor allem
zur Namengebung dieser Höhle, ihrer einzelnen Räume, der Gesteinsbildungen,
auch zum Verhältnis der Umwohner zu dieser Höhle, ferner allgemein zur historischen
Höhlenkunde.

Diese Untersuchung bildet einen Beitrag zur Anthropospeläologie, zu dem Teil
der Höhlenforschung, der die vielseitigen Beziehungen zwischen Mensch und Höhle
im Wandel der Zeit behandeltDie Fragestellungen, mit denen am Beispiel der
Haseler Erdmannshöhle an die Überlieferung herangetreten wird, lassen sich auch
bei zahlreichen anderen Höhlen anwenden. Gleichgerichtete Untersuchungen über
einzelne Höhlen ermöglichen Vergleiche und fördern methodische Einzelergebnisse
vor allem zur Namengebung der Höhlen und ihrer Räume.

Für diese Untersuchung wurden folgende, in chronologischer Folge aufgeführte
Beschreibungen der Erdmannshöhle benützt:

LEMBKE
HUHN

FECHT

PLETSCHER

KNIERER
KLEIN

= CARL AUGUST LEMBKE, Die Erdmanns-Höhle bey Hasel in der zu
dem Kurfürstenthum Baden gehörigen Landgrafschaft Sausenberg. Basel
1803. 21 S. 12 Tafeln.

= Das Großherzogthum Baden in malerischen Original-Ansichten seiner
interessantesten Gegenden . . . Nach der Natur aufgenommen von verschiedenen
Künstlern, und in Stahl gestochen von JOH. POPPEL. Begleitet
von einem historisch-topographischen Text von EUGEN HUHN.
Darmstadt 1842. (Die Erdmannshöhle ist S. 248 f. beschrieben).

= C(arl) G(ustav) FECHT, Der südwestliche Schwarzwald und das anstoßende
Rheingebiet. II. Abt. Lörrach und Waldshut 1859. (S. 486—
489: Beschreibung der Erdmannshöhle).

= S(amuel) PLETSCHER, Die Erdmannshöhle bei Hasel, Amtsbezirk
Schopfheim (Baden), ein Führer für die Besucher derselben. 2. Aufl.
Bonndorf 1891.

= (Karl) KNIERER, Ein Gang durch die Erdmannshöhle bei Hasel. In:
Monatsblätter des Bad. Schwarzwaldvereins 3. Jg., 1900, Sp. 49—70.

= ED(uard) KLEIN, Die Erdmanns-Höhle — Haseler Höhle. Führer
durch die Erdmanns-Höhle. Hrsg. von der Gemeinde Hasel. (1964).

Wenden wir uns zunächst dem Namen für die Gesamthöhle zu. Zum Alter
bemerkt KLEIN (S. 15), daß auf einem Plan von 1755 die Bezeichnung Erdmännlein
s-Grub vorkommt. Näheres vermitteln Aktenunterlagen. Die im Generallandesarchiv
in Karlsruhe unter der Signatur 391/14231 und 14232 verwahrten
Akten über die „bey Basel befindliche Erdmanns-Höhle und die durch erfolgte
Erdfälle veranlaßten Baulichkeiten und die desfallsigen Kosten" enthalten Belege
zum Namen der Gesamthöhle. Zunächst ist ein Schreiben des Pfarrers Heß vom
17. November 1780 an das Oberamt Rötteln in Lörrach anzuführen, nach dem
diese Höhle vulgo Erdmännle Loch genannt wird. In weiteren, an verschiedene
Personen und Behörden gerichteten Schreiben, auch in Gutachten aus der Zeit um
1800, die in diesen Akten zusammengefaßt sind, wird diese Höhle überwiegend
Erdmannshöhle genannt. LEMBKE wählt im Titel seiner Schrift die Benennung
Erdmanns-Höhle, bemerkt jedoch einleitend (S. 1), daß die Höhle „zwar schon
seit mehreren Menschen-Altern unter dem Nahmen Erdmännleins-Loch bekannt
ist." Diese volkstümliche Benennung findet sich neben Erdmannshöhle bei FECHT,
ebenso in Sagensammlungen -). FECHT nennt ferner Hasler Höhle. Auch KLEIN

•:") Anthropo . . . (grch.) Menschen; . . . Speläologie (grch.) Höhlenforschung. (Gr. Brockhaus)

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