Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 350
(PDF, 36 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0144
geschlossen, aus denen wir abschließend dieses und jenes noch kurz zitieren wollen.
So schildert Wolfram Stolz in seiner Liebhaberarbeit „Weinseliges Badnerland"
(Freiburg [Grenzland-Verlag] 1959) u. a. Mißernten aus vergangenen Jahrhunderten
und auch andere hereindrohende Gefahren: „Das Biergeschäft nimmt laufend
und erschreckend zu . . . den Winzer sollen gewisse Erleichterungen verschafft
werden, da doch der Weinbau ihre ausschließliche Existenzgrundlage sei . . .". —
Mehr fremdenführerhaft gibt sich das Taschenbuch „Badische Weinstraße" (Stuttgart
[Schwabenwerk] o. J.) von Georg Richter, dem Markgräflerland werden hier
immerhin zwei Seiten spendiert, „Wir folgen . . . der Weinstraße über Grunern-
Wettelbrunn, Ballrechten-Dottingen . . . oder über einen Umweg Laufen und Buggingen
nach Heitersheim und Seefelden . . .". — Ein Sonderheft „Weinbau" hatte
die Zeitschrift „Baden-Württemberg" 1971 (18. Jg., H. 5) veranstaltet, Carlheinz
Gräter referiert darin sehr individuell über „Badische Viertel": „Dann schlägt der
junge kieselgrüne Strom einen entschiedenen Bogen nach Norden. Zwischen Basler
und Freiburger Münster steht die Rebe auf 2 300 Hektar. Das hügelige Markgräflerland
führt den Gutedel im Schild. Auf den fetten, nicht zu trockenen
Lehmböden fühlt sich diese sanfte Rebblondine wohl. Ihr gilt Hebels Juchzer:
Jetzt schwingen wir den Hut, / Der Wein, der war so gut' . . . Blaßgelb, mild
und gefällig steht ihr Wein im Glas . . . Der Müllheimer Weinmarkt, der im April
nächsten Jahres seinen 100. Geburtstag feiert, wartet freilich schon jetzt mit einem
gar nicht eintönigen Markgräfler Rebsortiment auf." — Gleich in mehreren jüngeren
Standardwerken hat sich die „Südwestdeutsche Verlagsanstalt Mannheim"
des badischen Weines und damit auch unseres vielgerühmten Gutedels und Markgräfler
Weines angenommen. Da sind zunächst die „Fahrten durch das badische
Weinland — bearbeitet und zusammengestellt von Eugen Herwig" (1970); dem
Markgräflerland sind darin volle 60 Seiten zugeteilt. „Eine Reise in das Reich
des Gutedels" wurde das Kapitel überschrieben, in ihm finden sich nebst übersichtlichem
Kärtchen zahlreiche Abbildungen der Weinorte und ihrer Weinberge,
alsdann ein mehrseitiger Allgemeintext: „Die Weinberge ziehen in einer fast geschlossenen
Kette . . . Auf Böden von hoher Fruchtbarkeit gedeihen die Reben . . .
Herrschend sind Tertiär und Lehm vermischt und Löß und Lößlehm. Zu der Güte
des Bodens . . . kommt ein für die Rebe außerordentlich günstiges Klima hinzu . . .
Durch das ,Belforter Loch' . . . fächeln warme und feuchte Winde den Rebbergen
im Markgräflerland Milde und Niederschläge zu. Manchen empfindlichen Menschen
machen sie etwas zu schaffen, den Reben sind sie eine Liebkosung." Im
Anschluß daran werden sämtliche Markgräfler Winzergemeinden aufgeführt und
auch geschichtlich sowie kultur- und kunstgeschichtlich behandelt. — Der Band
„Weinland Baden-Württemberg" war bereits 1959 — unter derselben Herausgeberschaft
(von Eugen Herwig, ebenfalls im Mannheimer Verlag) erschienen.
Hierbei handelt es sich mehr um eine dichterisch-schriftstellerische Anthologie.
Fritz Fischer behandelt darin „Das Markgräfler Weinbaugebiet" (S. 107—112),
wieder nach Orten gegliedert; unser Hebel ist gleich mit mehreren Gedichten (u. a.
auch „Im Herbst / Auf den Tod eines Zechers / Abendlied (Wenn man aus dem
Wirtshaus geht)" vertreten. — Schließlich muß noch des Prachtbandes „Weinland
Baden" (ebenfalls von Eugen Herwig [1969] herausgebracht) gedacht werden.
Hier wurden die führenden Fachleute und Kulturhistoriker gebeten, das Ihre im
jeweiligen Beitrag beizusteuern. Das Bildmaterial macht den Band zu einer geradezu
bibliophilen Kostbarkeit. Wieder ist Fritz Fischer, diesmal mit dem Beitrag
„Beim Gutedel zu Gast", fürs Markgräflerland vertreten: „Die historischen
Grenzen des Markgräflerlandes hat der Wein verwischt. . . Was die Reben vom
Rheinbogen bis vor die Tore Freiburgs an Sonnenschein eingefangen haben, wird
als ,Markgräfler' ausgewiesen . . . Vor allen andern Sorten ist hier der Gutedel
daheim. Er spielt die Erste Geige; aber in dem Markgräfler Weinorchester möchte
man seine Mitspieler, darunter vornehme Herren, nicht missen . . . Am besten läßt
sich dieses Wein-Kammerorchester auf dem Müllheimer Weinmarkt genießen . . .
Würde Bacchus nicht seine Hügel bewohnen, so wäre das Markgräflerland ein an-

350


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0144