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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 3/4.1977
Seite: 382
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-03-04/0176
und über Hammerstein gelangt man zum Pfarrdorfe Wollbach . . . Der Weg zieht
über eine nicht unbedeutende Höhe, wo einst eine römische Hochstraße lag, bei
Thumringen in's Wiesenthal und dann vor zu dem freundlichen Städtchen Lörrach
. Baden enthält nur wenige so schöne und wohlhabende Orte wie Lörrach
und man sollte meinen, die nahe Schweizerluft bringe auch ein besseres Bürgerthum
und größere Regsamkeit herüber . . . Die Straßen sind freundlich und hell,
enthalten meistens stattliche Häuser und die Fabriken bringen viel Leben in den
Ort. Westlich an Lörrach lehnt sich die große Köchlinsche Zitz- und Kattunfabrik
an, die schon seit 1753 besteht . . . Mehr als tausend Webstühle gehen für diese
Fabrik hier und im hinteren Wiesenthaie und eine große Anzahl Menschen gewinnt
dadurch ihr Brod ... In Lörrach befinden sich gegenwärtig mehrere Behörden, eine
höhere Bürgerschule und Fabrikschule, Buchdruckerei und 2 Leihbibliotheken, auch
ist für gesellige Unterhaltung gesorgt . . . Von hier aus besuchen wir das Wiesenthal
, gewiß eines der schönsten und romantischsten Thäler Deutschlands, das auch,
wie wenige, in seinem biderben [!] Sohne Hebel den erwünschten Sänger fand . . .
Den Eingang in's Thal . . . ziert zur linken Seite die alte Ruine Rötteln, wohlbekannt
dem Freunde badischer Geschichte als einstige Residenz der Markgrafen
von Hochberg-Sausenberg . . . Jetzt ist Rötteln noch immer das Ziel vieler
Wanderer . . . Gerade unter der Burg liegt die Kirche Röttler-Kirch . . . einziger
Überrest des ehemaligen Marktfleckens Rötteln, worinnen sich einst ein Oberamt
und eine lateinische Schule befand. — Die Straße von Lörrach in's hintere Wiesenthal
liegt zwar auf der östlichen Seite des Flüßchens, wir ziehen es aber vor den
Weg nach Haagen einzuschlagen, wo sich eine große Baumwollspinnerei befindet,
die an dreihundert Menschen beschäftigt . . . Auf der andern Seite . . . liegt das
Pfarrdorf Hauingen, bekannt durch seine Badeanstalt, die schon zu Anfang des
vorigen Jahrhunderts bestand und einst besuchter war . . . Nun führt uns . . . die
Straße über Gündenhausen und Höfen nach dem freundlichen Amtsstädtchen
Schopfheim, dessen neugebautes Amtshaus und Pfarrhaus schon von ferne freundlich
entgegenwinken. Schopfheim gehört unstreitig zu den vermöglichsten und
besten Stammorten des badischen Landes und es herrscht auch darin ein kernhafter
gesunder Sinn, der vielfach an die Schweiz erinnert. Das Städtchen mit seinen
1 500 Einwohnern ist freundlich gebaut, hat mehrere schöne Häuser, eine Lesegesellschaft
, zwei Bierbrauereien, dreizehn Wirtshäuser und eine Post. Verschiedene
Gewerbe werden schwunghaft betrieben . . . Die Umgebung Schopfheims bietet
ebenfalls mehrere freundliche Punkte dar, besonders die Hebelshöhe . . . Auf derselben
liegt das Schützenhaus, Itzstein genannt, zu Ehren des freisinnigen Deputaten
. In neuerer Zeit ist in Schopfheim auch eine höhere Bürgerschule errichtet
worden. . . Das Amt, welches hier seinen Sitz hat, umfaßt beinahe das ganze
Vordere Wiesenthal . . .".

Hier folgt eine Würdigung Hausens: „Wichtiger als durch alles dieses [Eisenindustrie
] wird uns Hausen noch durch einen andern Umstand, nämlich als
Heimath des allemannischen Dichters Hebel. Noch zeigt man das Haus, worinnen
er die Tage seiner Jugend verlebte, aber ein Denkmal ist ihm nicht hier, sondern
in Karlsruhe gesetzt . . .". Der Verf. würdigt im Anschluß daran Leben und Werk
(„Seine allemanischen Gedichte . . . sind unstreitig die vorzüglichste Leistung
dieser Art . . . Hebel hat in diesen Gedichten vorzüglich seine Heimath verherrlicht
und dadurch eigentlich erst die Schönheiten des Wiesenthals in weiterem Kreise
bekannt gemacht . . .").

Der Verf. ergeht sich in den nun folgenden Passagen im oberen Wiesenthal,
er würdigt u. a. Todtnau, dringt über Aftersteg und Muggenbrunn bis Todtnauberg
, Brandenberg und Fahl und bis zum Feldberg vor, um über eine ausgiebige
Schilderung St. Blasiens und über Laufenburg und Säckingen schließlich ins „Wehrthal
" zurückzukehren: „. . . rathsam zu besuchen, weil sich daselbst die merkwürdige
Erdmannshöhle befindet . . . Durch ein freundliches Wiesenthal gelangt
man über öflingen nach Wehr . . . und dann in das Thal der Haselbach zum Pfarrdorfe
Hasel." An die zwei S. werden dem Phänomen der Höhle gewidmet, ab-

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