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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 8
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0010
Kandern waren derzeit — 1836 — auch nicht mehr in der Lage, das erforderliche
Mehl für die 4 Bäcker am Ort regelmäßig zu liefern und wiesen daher auf die nun
schon seit anderthalb Jahren betriebene und zuverlässige neue Malsburger Mühle,
die jederzeit vorzügliches Mehl zu liefern imstande sei. Neun Gemeinden war die
Asal'sche Mühle im vorangegangenen trockenen Sommermonat August ein Zufluchtsort
, weshalb deren Bürgermeister, bestürzt über die Ablehnung des Werkes
durch das Ministerium des Innern, das neue Gesuch des Müllers mit Unterschriften
und Beweisen für das „wohltätige Etablissement für Arme wie Reiche" unterschrieben
und sich für die Fortsetzung des Betriebes einsetzten. Den Empfehlungen
hatte sich auch Philipp Asal, der Wahlmann für die 2. Abgeordnetenkammer, der
Feld- und Flurrichter von Malsburg angeschlossen, der schon 1834 den neuen
Müller Johann Asal als „soliden Mann" empfohlen hatte, welcher durch ein
„tätiges und sparsames Betragen soviel Vermögen erworben" habe, um seine
Mahlmühle — zwar „etwas voreilig, doch ohne Kenntnis über den Vorgang einer
solchen Sache" eingerichtet habe, nachdem er dem „zudringlichen Begehren" vieler
Leute, vor allem aus dem Rebland, bei „Mangel an Mehl und Brot", gefolgt sei,
das ihm von seinen Vorfahren geerbte Wasserrecht einsetzte, nutzte und auf seine
Mühle übertrug, ohne anderen Schaden zuzufügen. Noch nie sei er im Leben vor
der Obrigkeit gestanden und zur Verantwortung gezogen worden, stehe darum
„mit zitterndem Herzen vor der Amtskanzlei, weshalb er, sehr befangen, dort
auch nichts zu seinen Gunsten vorbringen konnte.

Der Namensvetter beschuldigte den Malsburger Bürgermeister der Befangenheit
bei der Unterstützung des Tantenmüllers, seines Bruders, der außerdem seit der
Schulentlassung nicht zu seinem Vorteil mit Prozeßsachen belastet gewesen sei.
Diesem Gesuch des Namensvetters Asal schlössen sich auch 67 Malsburger Bürger
mit Unterschriften an. So wurde zuletzt und endlich und immer noch gegen den
Einspruch von 9 benachbarten Müllern der neuen Mühle am 13. Dezember 1836
die Konzession durch die Regierung des Oberrheinkreises Freiburg bewilligt6).
Zur weiteren Genealogie der Müller berichten die Akten nur knapp.

I. Asal, Johann, (1788—1856), der erste Besitzer und Erbauer, war verheiratet
mit M. Kath. Graf und zeugte 7 Kinder.

II. Asal, Johann (1819—1889), wird im Kirchenbuch als Müller, wohl als Gehilfe
seines Bruders (— 1847: in der Strafanstalt Bruchsal! —) Asal Friedrich,
des Müllermeisters (1826—1870), genannt, der mit Kath. Barb. Weiß verheiratet
war. Deren Sohn Georg Friedrich Asal (* 1863) wird im Kirchenbuch
nicht mehr als „Müller" angeführt. Laut Grundbuch hatte Johann Asal bereits
1847 sein Vermögen an die Erben aufgeteilt, wobei der ledige Fritz das Vermögen
, Haus mit Mühle, dazu 52 Grundstücke um den Anschlag von 11 429 fl
annahm und seine Geschwister auszuzahlen sich verpflichtete7). Uber das
weitere persönliche Schicksal der Mühlennachfolger ergaben die Nachforschungen
noch keine gesicherte Auskunft.

III. Die Witwe Maria Kath. Karle (oo: ?) aus der Mühle hatte später Reif,
Johann Jakob, geheiratet, welche zusammen die Mühle betrieben.

VI. Deren Tochter Ida Reif ehelichte Fritz Homberger aus dem Käsacker. Die
beiden betrieben die Mühle nicht mehr und entfernten zuletzt das Mühlwerk
mit Rad.

„Heute ist die Tantenmühle ein modernes Unternehmen, das 1973 mit den neuesten
Maschinen ausgestattet wurde und eine Tagesleistung von sechs Tonnen erbringt
.

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