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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 19
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0021
Die Bären)eher Mühle in Wittlingen

wohnte Hannibal von Bärenfels das oberhalb der Mühle stehende Wohnhaus,
mußte aber, schwer verschuldet, beim Markgrafen eine Hypothek auf das Freigut
aufnehmen, welcher später Markgraf Karl Friedrich v. Bärenfels gegen Uberlassen
der Mühle mit 2000 fl vom Posthalter Reinau auf der Kalten Herberge auslösen
wollte, was aber mißlang. So fiel danach das Allod-Gut mit seiner Schuldenlast um
den Anschlag von 14 838 fl an die markgräfliche Herrschaft heim.

Bedingt durch die zweistöckig abhängigen Hoheiten erlitt die Mühle manchen
Müller-Wechsel als Pächter. Ob wohl das Bärenfelser Wappentier, der am Wohnhaus
eingelassene Bärenkopf, seine Zunge gegen das Dorf ausstreckt, weil der Vogt
Lüdin einen ungattigen Bericht an das Oberamt verfaßt hatte, welcher die strikte
Einhaltung der 1714 und 1722 erlassenen Mühlenordnung forderte? —

Entsprechend der wechselhaften Benützung kam die Mühle immer mehr in Zerfall
und wurde einmal auch von „liederlichen Gesellen" verwaltet. Das Oberamt
bot sie deshalb zur Versteigerung an. Im zweiten und zögernden Angebot ersteigerte
sie Jakob Grether, Sohn des Müllermeisters Bartlin G. von Maulburg, um
10 000 fl; es wurden seinerzeit gleichzeitig benachbarte Mühlen in Eimeidingen,
Wollbach und Lörrach feilgeboten. Mit der Übernahme eigener, bäuerlicher Hände
gesundete sodann langsam das Anwesen. Die tragischen Ereignisse, der frühe Tod
von zwei hoffnungsvollen Söhnen als Nachfolger der Familie Dreher ließen zuletzt
die Räder stillstehen, und der Besitzer kam von den weiblichen Erben durch Kauf
an die Familie Kaltenbach von Lörrach.

Die Lehenmüller im laufenden Wechsel vermerkt E. Eble von 1551—1786.
Ihnen folgen die Eigentümer: 1786—1810 Grether (Initialen: J. G. — Jakob
Grether — A.M.B. = Anna Maria Buser. Am hinteren Eingang: P.S. = Pollin
Sütterlin, 1607); 1813/40 Mondigel, d. Mühlarzt; 1842/72 Müller; seit 1872 bis
um 1970 Dreher.

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