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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 26
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0028
Der Lehenmüller auf der Mittleren Mühle genoß das Beholzungsrecht zu
seinem Wasserbau aus dem nahen Spitalholz. Folgende Mittelmüller sind urkundlich
genannt:

1596: Hans Karlin;
1656: Fritz Bürklin

1733: starb — 40jährig — Hans Jakob Fünfschilling an „brüstiger Schwär"; ihm
folgten der Sohn Hans Jakob Fünfschilling, der mit Verena Stolzin verheiratet
und Vogt von Eim. war (tot 1760); danach deren Sohn Hans Jakob
Fünfschilling, 1782 mit Barbara Müller von Haltingen verheiratet; weiter
deren Sohn Hans Jakob Fünfschilling, 1808 verheiratet mit Barbara
Grether;

1837: wird Johann Jakob Schmidlin auf der Mittelmühle erwähnt;

1843/49: Peter Bubendorf von Schönbuch aus dem Baselbiet und K. Bordmann;

1863: Johann Jakob Hagist von Binzen, der das Wohnhaus in seiner jetzigen
Gestalt gebaut hatte; sh. die Initiale über dem Hauseingang: J J H —
MMG (Maria Magdalena Gemp) — 1863. Der Müller starb 1886; ihm
folgte Hagist Reinhard August (1848—1922), der auch Bürgermeister war.

Die Niedere Mühle

Sie ist in Eimeidingen die älteste, urkundlich nachweisbare Mahlmühle und
stand am nördlichen Ausgang des Dorfes. Im Jahre 1339 vermachte Frau Gutta
von Schliengen zu Basel dem Altar St. Agnes im Frauenkloster Maria Magdalena
an der Steinen zu Basel Zinsen ab der Mühle „nieden im Dorfe" zu Eimeidingen
mit einer zugehörigen Matte, welche jährlich 1 Vzl Roggen und 2 ß einbrachten.

Diese „Niedere Mühle" zinste sodann — 1581 — dem Stift St. Peter 2 Gänse,
im Jahre 1766 aber 11 ß und 10V4 Pfg. Die Mühle hat im Laufe ihrer Geschichte
vielfachen Besitzwechsel erfahren und damit auch durch die Kriege und deren
Folgen oft Rechtsunsicherheiten und Streit erlitten.

So auch 1720, als Johann Cammüller von Kandern gezwungen war, aus wirtschaftlichen
Gründen seine anteilige Hälfte am Mühlengut zunächst dem Mathias
Sommer zu verlehnen, der bereits die andere Hälfte von den Miterben seines
Schwagers Christoph Föckler gekauft hatte. Die Mühle wurde vergantet und von
Franz von Speir ersteigert und nach dessen Tode vom Sohn Hieronimus von
Speir an verschiedene Pächter verliehen. Die Rechtmäßigkeit des Besitzes wurde
nun von den Erben Sommer und Föckler angefochten: die Original-Dokumente
über die Vorgänge seien,, entwendet" worden. 1747 saß Johann Sommer auf
der Mühle, 1766 aber Jakob Schöpflin, dessen Erben bis zu den 1930er Jahren im
Besitze der Niederen Mühle waren und zuletzt dann auch den Mahlbetrieb eingestellt
haben.

Im Jahre 1801 schuldete der Niedermüller Johann Georg Schöpflin dem Basler
DireKtorium der Schaffneien an rückständigen Bodenzinsen 2 Malter Roggen
und entschuldigte dies mit den üblichen Folgen bei der Retirade der Franzosen,
der Plünderung seiner ganzen Habe und Fruchtvorräte, der täglichen Einquartierung
von 18 Mann und 50 Fuhrtagen mit 2 Pferden, dazu kämen noch die
Reparaturkosten für das im Jahre 1797 zerstörte Wuhr mit 1150 fl und 2 Jahre
Stillstand des Werkes.

Im Jahre 1851 hatte Friedrich Schöpflin das Wasserwerk erneuert, nachdem die
Visitationsbehörde im Jahre 1841 bereits 20 verschiedene Mängel beim Mühlenbetrieb
festgestellt hatte und von dieser angeordnet wurde, daß: am Mahlgang ein
frisches Rad zum Kämmen zu unterziehen, die Zargendeckel neu zu fügen, das
mittlere, baufällige Wasserrad zu erneuern, die faulen Stege und Stellfalle auszuwechseln
seien.

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