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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 38
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0040
Bauern Schaden erlitten. Wenn zu dieser Zeit auch die Bauern gezwungen waren,
ihre Früchte zum Mahlen ins Wiesental und anderen Orten zu fahren, so hätten
sie doch im Frühjahr wieder genug zu mahlen gehabt. Aus Karlsruhe wurde sodann
beschieden, daß künftig beim Stillstehen der Gewerbe in trockenen Jahren nur der
4. Teil des Ansatzes zu steuern sei, sonst aber nach dem alten, festgesetzten
Schatzungsfuß: 24 xr (je 100 fl des Schatzungsbetrages).
(GLA 229/112 914; 1724—1732. Welmlinger Mühlen).

Als im Jahre 1830 der Nieder-Müller Johann Jakob Meier (Meyer) die Wasserleitung
durch die „Kernel" auf die Räder seiner Mühle erneuern ließ, kam umgehend
der Obermüller Simon Sutter und klagte, das Wasser schwelle sich an
seinen Rädern; auch die Bachanlieger beschwerten sich, ihr Vieh nicht mehr durch
den Bach zum Brunnen treiben zu können.

Der Streit schwelte schon seit 1750 und 1769, zuletzt mit dem verstorbenen
Vorgänger, dem Müller Johann Brödlin von Blansingen, welcher das Wuhr
schon höher gelegt hatte, weshalb aus dem bisher unterschlächtigen nunmehr ein
oberschlächtiges geworden sei.

Als an einem September-Sonntag aber das Schwellwasser durch das zu hohe
Überfallwuhr „angeloffen" ist, so daß die Welmlinger mit ihrem Vieh aus den
Wohnungen und Ställen flüchten mußten, lief auch der Zorn der Betroffenen über
und verlangte bei der Behörde eine Tagfahrt zur Mühle und ihren geschädigten
Matten. Dabei wurde nach einem Plan des seinerzeitigen Landkommissars Enkerlin
vor 20 Tahren am Ort Augenschein genommen und danach folgendes Gutachten
dem Müller zur Auflage gemacht: Da aus der Mulde nur eine geringe Wassermenge
Abfluß habe, müsse der Müller veranlassen, bei der Wuhröffnung 3 Stellfallen
zur Ableitung des Uberlaufs einbauen, also oberhalb vom Schwellwuhr auch
einen Abiaufgraben mit einem Schutzbrett, das 3 Zoll niedriger werden soll. Die
Bürgerschaft und der Müller Meier waren mit dem Gutachten einverstanden,
nicht aber der Obermüller Sutter, welcher die Wasserleitung in ihren früheren
Zustand gebracht wissen will. Jedoch Meier lehnte die Kosten für den Umbau ab,
er habe seinerzeit die Mühle vom Vorgänger Brödlin in dem vorliegenden Zustand
übernommen und sehe keine Veranlassung, Änderungen zu seinen Lasten vorzunehmen
, dafür sei die Gemeinde zuständig. Nachdem der Müller den gemauerten
, 6 Schuh breiten, mit Stellbrett versehenen Abzugsgraben endlich gebaut
hatte, wurde amtlich auch über die Kosten Verteilung verfügt: Müller und Gemeinde
bezahlen je die Hälfte der Bau- und Prozeßkosten.
(GLA 361/Welmlingen; Zugang 1905, Nr. 5; 1830—1832)

Die Engemühle

Im lieblichen Mattengrund, einer „Gottes-Aue" des Engebachtales klapperte
einst das oberschlächtige Wasserrad der „Engemühle", das von einem weit oben
aus dem Bach durch einen Holz-Chänel (Kanal) zugeleiteten schmächtigen Teich
getrieben wurde. Die Kundenmühle versorgte nicht nur die beiden Nachbardörfer
zur Seite, Wintersweiler und Huttingen, mit Mehl und Chrisch, sondern bewirtschaftete
auch ein bedeutendes Bauerngut rund um das Anwesen.

Doch die Folge der Müller offenbart sich in den Zeiten sehr Wechsel- und
sprunghaft. Im Jahre 1528 ist die „Engen-Mühlin" in einem Berain ohne Besitzername
genannt (GLA 66/9602). Im Jahre 1583 erscheint dann im Taufbuch erstmals
ein Meister in der Engemühle: Jakob Ritter (1549—1612), dem sein Sohn Hans
Ritter (oo 1608) folgte. Von diesem zum nächsten Müller in der Engi fehlt der
Zusammenhang; der nächstgenannte ist Jakob Seuterlin (Sütterlin), der zweimal.

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