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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 43
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0045
auf die Schätzung: 15 ß 10 Pfg. für die Mahlmühle mit 2 Gängen und den
Wasser-Fall: 1 Malter Kernen zur Geistlichen Verwaltung. Zur Mahlstatt gehörten
schon 1666 das Mühlenhaus, Scheuer, Speicher, Stall und die öltrotte (deswegen
„ölgarten").

Beide Mühlen haben viel Wechsel ihrer Besitzer erlebt; selten haben dort zwei
Generationen durchgehalten. Daniel Brunner wird in den Akten oft genannt, 1727
als Lehenmüller; er stammte aus der Egringer Mühle und hatte um 400 fl. sämtliche
angefallenen Fruchtzinse der St. Blasier auf seine Kornmühle genommen. Viel
Streit und Unmuß mit den Meiern und Mitbürgern wegen dem leidigen Wuhren,
dem Ableiten des Baches zum Wässern und der anliegenden Matten oder zum
Mühlrad, im rechten Maß und zu gegebener Zeit, hatten die Müller zu ertragen
und zu vergleichen. Keiner der Betroffenen mochte dem anderen ein Vorrecht
zugestehen, das aber den Meiern von St. Blasien verbrieft war, sicher oft zum
großen Schaden der Mattenbesitzer. Meier und Müller hatten auch die erforderlichen
Stellfallen, die Wuhre, Wehre, zu bauen und im rechten Stande zu halten.

Die innere Mühle hielt am Ende des vergangenen Jahrhunderts still, während
die äußere gegen die immer stärker werdende Konkurrenz der Großmühlen-
betriebe einen schweren Existenzkampf zu führen hatte, bis sie 1973 vom alten
Müller Hans Güdemann stillgehalten wurde. Im Türsturz der „Äußeren Mühle"
künden neben der Jahrzahl „1753" die Initialen „HR" vom Müller Hansjörg
Räuber von Badenweiler (oo 1751, OSB E.V. 872).

Die legendenumwobene Felsenmühle bei Kleinkems

Ihr oberschlächtiges Wasserrad bekam das Wasser aus dem Wallisgraben, von
Osten her zum Rhein hin. Sie mußte im Jahre 1845 der Eisenbahn weichen und
ihre Wasser wurden unter der Bahntrasse durchgeführt, der Wallisgraben am
Ende wurde zum Steinbruch der „Zementi".

Die Felsenmühle, hoch über dem Rhein auf einer Kalkflueh, kann urkundlich
ein hohes Alter nachweisen: Sie wurde im Jahre 1249 von einem Ritter Burkart
von Efringen — aus dem Kleinbasier Geschlecht der Herren von Efringen — dem
Isteiner Klösterlin „Unserer lieben Frowen" samt der Fischenz im Rhein vom
Kloster hinter dem Klotzen „duraben" bis zur Neuenburg im Wallis geschenkt
und diente dieser bis zum Brand des Frauenklosters 1387 und seiner Verwaisung
danach als Klostermühle. Sie war von Istein her nur über den Steg bei
der „Vitskapelle" und dem Felsenweg, danach auf einem Eselpfad durch den
Buchgraben-Wald erreichbar, ebenso halsbrecherisch von Kleinkems her, besser
von Huttingen und Blansingen, von der Höhe des Römersträßli. Als Röttier
Herrschaftsmühle wurde das in den Jahren von 1688 bis 1709 bis auf 4 Mauern
abgebrannte und zerfallene Gebäude 1709 wieder ausgebaut.

Bekannt geworden sind folgende Müller, die oft — wohl wegen der abseitigen
Erbärmlichkeit der Mühle — gewechselt haben: 1621 Joh. Brunnmeister v. Will-
stett; vor 1645: Hans Seyterlin (Sütterlin) von Endenburg; nach 1645: Göll
Nesteler, welcher die im Krieg verfallene Mühle erneuert und wieder in Gang
gebracht hat; es folgten Daniel Brunner (* um 1608 in Hertingen, Müller von
Egringen; t 1683; dessen Nachkommen haben die Mühlen in Egringen und Welm-
lingen betrieben), will als Lehenmüller den fälligen Zins — 1 Malter Roggen und
2 Capaunen — für die „nutzlose Mühle mit den 4 Mauern und dem geringen

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