Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 50
(PDF, 40 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0052
Die alte Ölmühle in Oberweiler
, Zeichn. von Reinsbacb,
1961

von Oberweiler. Eine kleine Zufahrt führt vor das Wohngebäude der Eberhard-
schen Ölmühle. Dieser Besuch war schon früher vorgesehen gewesen, doch zu
dieser Zeit hatte man gerade den alten ölmüller Max Eberhard auf den Friedhof
gebettet. An seiner Stelle hat uns nun sein Sohn Fritz Eberhard durch die Mühle
geführt und uns auf diesem Gang den Hauch echten Müllerfleißes verspüren
lassen. Die Zeit ist hier im wahrsten Sinne des Wortes stehengeblieben. Noch
immer verarbeitet das Mühlwerk die Ölsaaten nach der jahrhundertealten Erfahrung
. Doch die Anlieferung überkommener Ölsaaten ist heute nicht mehr so
groß, daß das Mühlwerk täglich in Bewegung gesetzt werden müßte. Die Mühle
ist für den Besitzer zu einem Nebenerwerb geworden. Die Haupteinnahmen
kommen aus dem Fuhr- und Sägebetrieb dieses Familienunternehmens.

Da die Mühle an unserem Besuchstage ruhte, hat der junge Ölmüller Fritz
Eberhard mit einem einzigen Handgriff das Werk in Bewegung gesetzt. Nur eine
verschwindend kleine Wassermenge, die aus einem kleinen Kanal auf das Mühlrad
läuft, ist erforderlich, um den wuchtigen Kollergang, die Presse, das Rührwerk
und andere Arbeitsvorgänge in Tätigkeit zu halten. Walnüsse, Mohn und Raps
werden in dieser Ölmühle noch heute verarbeitet. Die ausgemachten Walnüsse
werden auf dem Kollergang gemahlen und in der Kanne mit Rührwerk angewärmt
, dann in ein aus Haaren hergestelltes Tuch und in die Schlagpresse gebracht.
Ein Schlagbaum treibt Holzkeile in die Tiefe, wodurch das mit der Ölfrucht
gefüllte Tuch seitlich zusammengepreßt wird. Das öl läuft durch eine kleine
Rinne in einen aufgestellten Behälter. Für Mohn und Raps ist der Arbeitsvorgang
genau derselbe, nur daß diese beiden Ölfrüchte auf einem Walzenstuhl gemahlen
werden.

50


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0052