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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 111
(PDF, 40 MB)
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sich aufgrund der Wahrung einer gewissen, archaischen Selbständigkeit gegenüber
den unteren badischen Landen in Verwaltung und Gerichtsverfassung 23).

Heute jedoch wird das Gebiet des Markgräflerlandes derart arrondiert24), daß
man ursprünglich nicht badische Ortschaften dazu rechnet, so beispielsweise die
ehemals stift-baselischen Orte Schliengen, Mauchen, Steinenstadt, Istein und Huttingen
sowie die vorderösterreichischen Dörfer Rheinweiler, Bamlach, Bellingen
und Liel25). In ähnlicher Weise waren über das Markgräflerland die verschiedensten
Grundherrschaften zerstreut. Als größte Grundherren erwiesen sich die Markgrafen
26), die unter anderem einen Dinghof in Tegernau unterhielten 27). Jedoch
konnte weder für diesen noch überhaupt ein markgräflscher Dingrodel ermittelt
werden. Zu begründen ist dieser Mangel wahrscheinlich damit, daß „viele Urkunden
, Beraine, Rodel und Urbare im Verlauf des Bauernkrieges vernichtet"
worden sind 28).

Weiterhin kamen als nicht unbedeutende Grundherren St. Blasien 29), das Hochstift
Basel30), zahlreiche in Basel beheimatete Korporationen und Klöster sowie
das Stift in Säckingen in Betracht. Das Hochstift Basel besaß nachweislich Dinghöfe
in Auggen 31), Binzen, Haltingen 32), Istein, Mauchen, Mappach 33) und Tiengen
. Von Hakingen ist lediglich eine Herbstordnung überliefert, die J. Grimm 34)
publiziert hat, da sie sich aber nicht in den Typus unserer Dingrodel einordnen
läßt, ist sie im folgenden nicht berücksichtigt worden. Keine Zustimmung findet
F. Schülins Ansicht, für Haltingen sei kein Dinghof zu erkennen 35), wogegen zum
ersten eine von ihm selbst — wie auch von T. Mayer-Edenhäuser 36) — zitierte
Urkunde, die neben anderem die „curtim de Haltinchen" nennt37), und zum zweiten
auch der Kontext der Herbstordnung spricht. Bezüglich des Dinghofes zu
Mauchen ist J. Bader schon zu dem Resultat gekommen, daß sich außer über

(23) so R. Carlebadi, Bad. Reditsgesdiidite, Band 1, Seite 17/18 (Carlebach zählt auch
auf Seite 3 bzw. 155 die Orte auf, welche 1503 zu dem Markgräflerland gehörten)
und ebenso W. Leiser, Der gemeine Zivilprozeß, Seite 5

(24) vgl. statt anderer: M. Wellmer, Die „drey oberen Herrschaften", a. a. O., Seite 66,
und: O. Wittmann, Die Naturlandschaft des Markgräflerlandes, a. a. O., Seite 21

(25) J. Bader, Urk. u. Reg. üb. d. ehem. Hochstift BaseFsche Landvogtei Schliengen,
a. a. O. — J. Böser in: Blätter aus d. Markgrafschaft Jg. 1917, Seite 87 — T. Bühler,
Gewohnheitsrecht, Seite 10 mwN — F. Fischer, Liel, Seite 22, 25 und 38 — Das
Land Baden-Württemberg, Seite 218 — T. Mayer-Edenhäuser in: ZGO 91, Seite 239
und 240 G. Seith in: Das Markgräflerland Jg. 13, Seite 56, 58 und 74/75 —
M. Wellmer, Die „drey oberen Herrschaften", a. a. O., Seite 65

(26) vgl. auch J. Tacke in: Das Markgräflerland Jg. 18, Heft 2, Seite 27

(27) J. Tacke, a. a. O., Seite 47

(28) J. Tacke, a. a. O., Seite 22 mwN

(29) siehe Seite 116 f

(30) siehe des weiteren Seite 158 ff

(31) T. Bühler, Gewohnheitsrecht, geht nicht auf den Auggener Dinghof bzw. Dingrodel
ein. — L. Werkmann (Histor.-Statist. üb. das Decanat Neuenburg i. Brsg.
bis 1556, a. a. O., Seite 171) irrt in der Zeitangabe bei dem Erwerb des Auggener
Dinghofes durch das Hochstift Basel, wie aus einem Vergleich mit der bei J. Kühn
(Zur Kritik d. Weistümer, a. a. O., Seite 34 Anmerkung 2) angeführten Quelle
folgt.

(32) T. Mayer-Edenhäuser in: ZGO 91, Seite 240 mwN

(33) F. Schülin, Mappach, Seite 37, vgl. auch unsere Ausführungen Seite 138

(34) J. Grimm, Weistümer, Band 1, Seite 820 821

(35) F. Schülin, Haltingen, Seite 83

(36) siehe oben Fußnote 32

(37) F. Schülin, Haltingen, Seite 69

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