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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 128
(PDF, 40 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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„wer" bzw. „weler" -"), „man" 278), „ein ieglicher" 279), „dü lüt" 28°)
oder häufiger die spezielleren Termini:

„von iecklicher schuppos" 281) und „gotzhus man" bzw. „gotzhus lüt" 282)
verwendet.

Die Bedeutung von „gotzhus lüt" hat H. Ott anhand des Weitenauer Weistums
untersucht, wobei er in den meisten Paragraphen zu dem Ergebnis gelangte: „Es
liege die Gleichung vor: Gotteshausleute sind Eigenleute" 283).

Da „aigner lüt" ein Synonym von Leibeigenen ist*84), drängt sich eine vorherige
Klärung des Verhältnisses von Leibeigenschaft zu Grundherrschaft auf. Doch kann
in diesem Zusammenhang nicht auf die mit dem „modernen historisch-juristischen
Ordnungsbegriff" 28ä) der Grundherrschaft verbundene Problematik eingegangen
werden, weil damit der durch die Thematik gesteckte Rahmen gesprengt würde.

Trotz aller Kontroversen zeichnet sich in der Literatur eine mehr oder minder
übereinstimmende Tatbestandsbeschreibung der Grundherrschaft ab als „Herrschaft
über Land und die darauf hausenden Menschen" 28«'287). Danach knüpft die
Grundherrschaft in erster Linie an „Grund und Boden" an und bezieht sich nicht
— wie die Leibeigenschaft — „primär" auf „Menschen" 288). Jedoch haben sich
diese beiden Herrschaftsprägungen nicht gegenseitig ausgeschlossen, sondern in
Süddeutschland miteinander vereinigt 289). So betont F. Lütge des öfteren, daß die
„Grundherrschaft — wie gesagt: in der Regel — in Verbindungen mit anderen
Herrschaftsformen auftritt" 290). Aus diesem Grund manifestiert sich auch die
Grundherrschaft in einem Komplex verschiedenartiger Rechte 291), wie es ebenfalls
die Dingrodel in St. Blasien beweisen.

Um ein geschichtstreus Bild der st.-blasischen Grundherrschaft im Markgräfler-
land zu zeichnen, sollte deswegen die Grund- und Leibherrschaft nicht isoliert

(277)
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(280)
(281)
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(288)
(289)
(290)
(291)

ehe Anhang: B § 3; E § 5; G § 5; I § 4 II
ehe Anhang: A § 15; B §§ 4 und 6
ehe Anhang: I § 5

ehe Anhang: A 13 II und 19; D § 1; E § 2; H § 1 Satz 7
ehe Anhang: A §§ 5, 15 und 18; C § 8; F § 3; G §§ 16, 17 und 44
ehe Anhang: B §§ 5 I, IV und 7; C §§ 4 bis 7; D §§ 3 und 5;
F §§ 2 II, IV und 4; G §§ 2, 8, 10, 26, 28, 29, 32 bis 36 und 38; H §§ 1 Satz 4 und
8; § 4, 5, 7 bis 9; I §§ 3, 8, 13 bis 15, 26, 27
H. Ott, Stud. z. spätma. Agrarverf., Seite 122 und 128

vgl. F. Lütge, Gesch. d. dtsch. Agrarverf., Seite 106 — F. J. Mone in ZGO 17,
Seite 131 — H. Ott, Stud. z. spätma. Agrarverf., Seite 122
W. Schlesinger in Histor. Ztschr., Band 176, Seite 260
F. Lütge, Dtsch. Sozial- u. Wirtschaftsgesch., Seite 55

Aus der kaum übersehbaren Literatur führe ich an: K. v. Amira, German. R. Band
2, Seite 57 — O. Brunner, Land und Herrschaft, Seite 278 — G. Caro, GrdH u
Staat in Dt. GBl. Band 9, Seite 98/99 — H. Conrad, RG I Seite 120 und 122 —
A. Dopsch, GrdH im MA, Seite 87 — F. Lütge, Gesch. d. dtsch. Agrarverf., Seite 45
— F. Lütge in Ztschr. f. Agrargesch. u. Agrarsoz., Band 3, Seite 131 — W. Schlesinger
, in Histor. Ztschr., Band 176, Seite 264 — H. K. Schulze in HRG, a. a. O.,
Stichwort: „Grundherrschaft" Spalte 1824 bis 1830
F. Lütge, Gesch. d. dtsch. Agrarverf., Seite 46
derselbe in Ztschr. f. Agrargesch. u. Agrarsoz., Band 3, Seite 137
derselbe, Gesch. d. dtsch. Agrarverf., Seite 49
vgl. u. a.: K. v. Amira, German. R., Band 2, Seite 57; — O.
Herrschaft, Seite 277; ähnlich auch: A. Dopsch, Herrschaft u.
ausnahmsweise auch: V. Ernst, Entstehg. d. dtsch. Grundeig., Seite 121; —
F. Lütge, Dtsch. Sozial- u. Wirtschaftsgesch., Seite 61 derselbe, in Ztschr. f. Agrargesch
. u. Agrarsoz., Band 3, Seite 130

Brunner, Land u.
Bauer, Seite 220;

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