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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 180
(PDF, 40 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0182
(3) vnd wer sin vngenoßami nimet, der sol es beßren vf eins aptes von sant Blesyen
gnad, vnd ist dem gotzhus von sant Blesyen mit lip vnd mit gut verfallen, vnd rieht
er sich nit, so nemet dz gotzhus die zweinteil des varenden guts nach sim töd.

14. Vmb daz fischen vnd vmb dz wür ist verscriben in den hof ze Efringen, da findet
mans.

15. Man sol halben zins gen von dem schuppes ze Ef ringen ze sant Johanstag vnd den
ander teil ze sant Martins tag. Es mag och des gotzhus amptman die lüt vahen vnd
angrifen an Hb vnd an gut, an den vogt, ob er wil, vmb zins vnd vmb ander ding,
dar an dem gotzhus vnrecht beschicht, vnd bedarf er des vogtes, der sol im behulfen
sin.

16. (1) Wer och reben oder guter von dem gotzhus hat, der sol si vf gen, so der nutz
des iares darab kunt, wenn er des nit tut, sint es denne reben, so sol er si ze vasnacht
gesnitten vf gen, vnd ze sant Gerten tag gehagot vf gen.

Sind es aber acker oder matten, so sol mans vf gen vor liechtmes, tut er des nit, so
mag ers nit uf gen vntz aber der nutz davon komet.

(2) Sint och die reben nit gebuwen ze sant Johanstag ze singecht, als man sie buwen
solt, so mag si ein amptman schowen mit des gotzhus lüten, so er zu im nimet, vnd
wer da mißbuwen hat der sol es dem gotzhus ablegen, als der amptman vnd die gotzhus
lüt die mit dem amptman die reben schowent sich erkennent.

17. Wenn och die offnung geschieht, weler da nit ist, der sol es bessrun mit iij ß.

Nach aller offnung sol man den lüten gebietten dz sie zeman gangin von ieglichen
dorf sundrig vnd offnen vnd huld tun vnd vmb genosami.

18. Die schuppes sint all vellig ze Efringen. Was vellig gut ein gotzhus man hat, die vallet
er allü mit eim val, vnd git von dem lip, vnd von den gütern nun einen val.

19. Hat och ein ander man, der nüt des gotzhus ist velligü güter, die vallet er och allü mit
eim val. Hat er och einen teil ein schupes von dem gotzhus ze sinen handen enphangen,
wie lützel des ist, so git er och einen val.

Die lüt hand och kein nach iagenden vogt.

20. Man zühet die vrteil von Efringen gen Hügelheim gen Eggenheim vnd von Eggenheim
gen Steina, vnd von Steina vf die kemnat gen sant Blesyen.

B. Dingrodel von Fahrnau

I. Ungedruckte Quellen:

1. GLA 66/7213 fol. 150 — (Urbarium datiert auf 1352 bis 1359)

2. GLA 66/7221 — Renovation des Dingrodels (von 1413)

3. GLA 120/1200g — Abschrift (Ende des 16. Jh.) des Dingrodels

//. Gedruckte Quellen:

1. J. Grimm, Weistümer, Band 1 Seite 317 f

2. Übersetzung des Dingrodels von 1413 ins Schriftdeutsche bei E. Faller, Ein Lichtgang
durch die Vergangenheit des Dorfes Fahrnau, Seite 24 f

3. Verweis auf J. Grimm bei W. Bulst a. a. O., Seite 290

4. gleicher Verweis mit Jahreszahlangabe bei F. Schülin in: Das Markgräflerland a. a. O.

///. Die bei E. Faller a. a. O. zitierte Quelle „Coli. Krebs Akten General-Landesarchiv
Karlsruhe" ist dort unbekannt.

IV. Der bei J. Grimm a. a. O. abgedruckte Dingrodel gleicht dem in GLA 66/7213 fol.
150.

V. Der hier wiedergegebene Dingrodel stammt von ]. Grimm a. a. O. Die Paragraphie-
rung erfolgte nach Analogie der übrigen: Dis sint die recht vnd die alten gewonheit, die
man alle jar offnen sol in dem dinkhof ze Farnow.

l.Vf dem geding ze Farnow hat daz gotzhus ze sant Blesyen dristo geding in dem iar.
Dz erst an dem mentag nach sant Ilarientag, dz ander an dem mentag ze vsgenden
osterwochen, dz drit an san Johans tag ze süngiden, vnd wirt erteilt da, daz ein
ieglich gotzhus man oder der belehent ist vom gotzhus, vnd zu sinen tagen ist komen,
da sol sin an fürgebott, an die, die nüt huld hend getan, den sol man dar gebietten.

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