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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 1/2.1978
Seite: 181
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-01-02/0183
2. (1) Wer och den andern da becklegt vnd grift mit klegt vf dem geding, es si von
geschieht oder mit tedingen dar zu komen, wanna die sint vnd wes herren die sint,
si süen frömd oder heimsch, vom land oder von den Stetten die sond ein ander
rechtes korsam sin da vf den tag.

(2) Es sol och niemand da erteilen, es sie vf geding oder zu andren gerichten in dem
iar, den der ein gotzhus man ist oder belehent ist, vnd huld getan hat weder vmb eigen
noch vmb lehen, vall oder zins oder erben, noch vmb kein gotzhus recht.

3. (1) Wer och gotzhus gut hat, es si vil oder lützel, der sol es enphaen vnd veruallen
dem gotzhus, er si gotzhus man friger oder eigen man; wer des nit korsam wil sin,
so sol dz gotzhus dz gut an sich ziehen.

(2) Wer och, dz ieman verseiti dz best höpt ze vall, er wer im hus oder vseralb, so mag
dz gotzhus den besser val nemen, da es inn findet, vnd ist der erst val des gotzhus
och vntz an den nünden. dz gotzhus sol och die väll verteilen in dem hof den lüten
vnd sont die erben den gemeinen das kunt tun.

4. Man sol och dem gotzhus zinsen vf sant Martins tag, vnd wer sant Ilarien tag nit hat
gewert, der sol es den besserun eim amptman mit drin Schillingen.

5. (1) Es ist kein gotzhus man pfant denn für sin gotzhus,

(2) vnd hat nit nachiagenden vogt denn sinen herren von sant Blesyen.

(3) Es mag och ein iecklich man ziehen war er wil vf dem land, dem gotzhus vnd
sinen rechten vnschedlich.

(4) Es sol och kein gotzhus man noch fröw geistlich noch burger werden, an eins
herren von sant Blesyen vrlob vnd gunst.

6. Es ist och recht, wel man sin vngenüßin nimet, rieht er sich nit bi lebendem lip mit
dem gotzhus, so nimet dz gotzhus den val vor ab vnd die zwein teil des varenden gutz.

7. Wenn ein gotzhus man geuangen wirt, so sol ein herr von sant Blesyen ein tag vnd
ein nacht in siner kost vmb inn ritten vnd werben, vnd ain vogt vntz im der stegraf
vnder den füssen zerschlißet in sim kost. Dar vmb git ein ieklich gotzhus man sim vogt
einen schöffel habern, vnd iiij pfund pullum carnisprivialem, vnd nit me vom rechten.

8. Was eim amptman gebessret wirt, da nimmet ein vogt den dritten Schilling, vnd wan
ein gotzhus amptman sin besserung varn lat, da sol och ein vogt den dritten Schilling
lan,

vnd sol ein amptman phenden vmb gotzhus zins vnd recht an den vogt.

9. Dz gotzhus hat och ze Farnow twing vnd ban, schütz vnd nutz, vnd allü recht an
die großen fravelina.

10. Dz gotzhus hat och ze Farnow zwo mülina, die dem gotzhus zinsent, vnd lehen sint
vom gotzhus. Wölt ein lehenman da sine recht verkoffen, der sols dem gotzhus bietten
vnd gen des ersten kofend, köfti si ieman anders, den möcht daz gotzhus da von
stossen mit dem rechten.

11. Die tavern ze Varnow ist lehen vom gotzhus vnd gilt dem gotzhus v. f. wölt aber
ein gebursami an schenken sin, so sol dü gebursami die v. f. gen vnd sol da sin
Rinvelder mäs vnd mess vnd sol eins aptes zeichen daran sin. Vnd sol man si rechten
vor eim probst mit der gebursami rat dristo im jar, oder als dick man sin notdurftig si.

12. Daz gotzhus hat ein holtz, daz heisset banholz, ist des gotzhus eigen vnverlihen, vnd
git die gebursami, die darzu hört, dem gotzhus II mod. auene von den ächillen vnd
dem abholz, vnd hat nieman kein ander recht darzu.

C. Dingrodel von Gallenweiler

I. Ungedruckte Quellen:

1. GLA 11 Spezialia Niedereggenen Konv. 402 — Renovation aus dem 15. Jahrhundert

2. GLA 66/7213 fol. 26 ff — Dingrodel von 1417 (im Urbarium von 1352/59)

3. GLA 229/74 704 — Abschrift des Dingrodels über die Gerechtsame der Propstei Krozingen
zu . . . Gallenweiler . . . ohne Datumsangabe

//. Gedruckte Quellen:

1. J. Grimm, Weistümer, Band 1 Seite 314 f — Dingrodel von 1417

2. Verweis auf J. Grimm siehe W. Bulst a. a. O., Seite 291

3. derselbe Hinweis bei Schülin in: Das Markgräflerland, Heft 3/4, 1972 a. a. O.

///. /. Grimms Veröffentlichung muß sich auf GLA 66/7213 stützen, da beide wörtlich
übereinstimmen, wie auch schon H. Ott in „Studien zur spätmittelalterlichen Agrarver-

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